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Hilfswerk warnt vor schwindendem Kampf gegen Menschenhandel

Weniger Strafverfolgung, weniger Hilfe: Der Rückzug des Westens schwächt den Kampf gegen Menschenhandel. Das Hilfswerk missio Aachen warnt vor fatalen Folgen für Betroffene weltweit.

Das Hilfswerk missio Aachen warnt davor, dass westliche Länder sich weniger gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel einsetzen. “Wirtschaftsinteressen und Menschenrechte dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden”, sagte missio-Pressesprecher Johannes Seibel in Aachen anlässlich des Internationalen Tags gegen den Menschenhandel am Mittwoch.

Die Diskussionen über das deutsche und europäische Lieferkettengesetz zeigten, dass Bürokratieabbau und Wirtschaftsinteressen der Industrieländer im Fokus stünden. Angesichts der politischen Zurückhaltung im Kampf gegen Menschenhandel sei eine weltkirchliche Solidarität umso wichtiger. “Papst Franziskus hat dieses Engagement als große soziale Aufgabe der Kirche bezeichnet”, sagte Seibel. Papst Leo XIV. führe diese Linie fort.

In Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Ozeanien spiele die katholische Kirche eine wichtige Rolle im Kampf gegen Menschenhandel. Kirchliche Mitarbeiter bauten Netzwerke zur Prävention und Hilfe für Betroffene auf. Wenn westliche Länder sich von diesen Aufgaben zurückzögen, erschwere das die Arbeit vor Ort erheblich. So sinke etwa die Zahl der Strafverfolgungen und Verurteilungen der Täter vor Ort.