Hier finden kleine Christen zur Kirche

Zum dritten Mal veranstaltet der Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck einen Kirchentag für Kinder. Es geht um Engel und den Kampf gegen das Böse.

Auch dank Luther-Puppen dürften Kinder die Kirche toll finden
Auch dank Luther-Puppen dürften Kinder die Kirche toll findenHeike Lyding / epd

Osterholz-Scharmbeck. „Gottes Engel weichen nie. Mit Michael dem Bösen widerstehen“ – unter diesem Motto steht der dritte Kinderkirchentag des Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck am Sonnabend, 21. September. „Wir hatten bei dem vorigen Kinderkirchentag in Worpswede um die 100 Kinder“, blickt Diakon Volker Austein zurück. „Die waren hinterher total gut drauf.“ Was den Kirchenkreis ermutigt habe, einen weiteren zu organisieren.

„Das Motto des Tages ist allerdings nicht von uns“, sagt Diakon Volker Austein, sondern gehe zurück auf ein Arbeitsheft des Michaelisklosters Hildesheim. Darin wird das Böse zwar möglichst kindergerecht behandelt, aber doch auf sehr vielschichtige Art und Weise. Daher war es für den Arbeitskreis Jugend, der den Tag organisiert, nicht immer einfach, sich des Bösen als Thema zu nähern, sagt der Diakon.

Das Gute gewinnt den Kampf

Schon seit Januar bereitet der Arbeitskreis den Tag vor. Diakon Austein zur Seite steht ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die Grundlage für ihre Arbeit war Kapitel 12 der Offenbarung des Johannes. Es handelt vom Kampf des Erzengels Michael und seiner Engel im Himmel gegen den siebenköpfigen Drachen und dessen Engel. Der Drache wird darin auch als Schlange und Teufel bezeichnet. Aber Michael und die Seinen gewinnen den Kampf.

„Das ist die Rahmengeschichte. Mit der beginnen wir in der Morgenandacht“, sagt Austein. Einige der Mitarbeiter hatten Zweifel, ob ausgerechnete dieses grausame Kapitel geeignet ist, das Thema des Bösen kindgerecht aufzubereiten. Umso wichtiger sei es, einfühlsam damit umzugehen, so der Diakon. Es gehe darum, differenziert über diese Thematik zu sprechen. Beispielsweise sollen sich die Kinder auch der Frage stellen, was sie stark mache, auch körperlich. Denn auch das sei ein Aspekt, der in der Bibelstelle eine Rolle spielt.

„Wir wollen darauf hinaus, dass man sich nicht vor dem Bösen verstecken muss“, so der Diakon. Dabei spiele auch mit, zu fragen, was einem selbst als Böses begegne, fügt Austeins Kollegin, Anne-Katrin Puck, an. So schlägt das Heft verschiedene Stationen vor, die stark machen. Die erste trägt den Titel „Menschenengel“. Hier wird der Liedtanz von Siegfried Macht „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“ in den Mittelpunkt gestellt. Weitere Szenen beschäftigen sich beispielsweise damit, dass Freunde stark machen oder wie das Böse mit dem Guten zu überwinden ist.

Auftakt mit den Jungbläsern

Die Szenen sind als Puppenspiel konzipiert. So spricht der Kasper davon, dass er nur gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Seppl, stark sei. Oder die Prinzessin versucht mitfühlend dem Drachen zu begegnen. So schafft sie es, ihn zu beruhigen. Von der Großmutter allerdings erhält der Drache eine kräftige Abreibung mittels ihres Regenschirms.

Beim Kinderkirchentag wird auch der Kirchenkreisposaunenwart Florian Kubiczek mit im Boot sein. Er und seine Jungbläser seien auf jeden Fall eine Bereicherung, so Diakonin Puck. „Die legen gleich zu Beginn mit viel Energie los.“ Spielerisch geht es dann auch weiter durch den Tag.

Nach der Andacht in der St.-Willehadi-Kirche, in der es um die Geschichte aus der Johannesoffenbarung geht, folgt bis zum Mittagessen ein abwechslungsreiches Programm. „Wir basteln Engel, machen eine Drachenschwanzjagd und haben eine Schatzsuche geplant.“ Anschließend werden verschiedene Workshops angeboten. Am Ende geht es wieder in die Kirche. Zu diesem Abschluss sind auch die Eltern eingeladen.

Info
Der Kinderkirchentag findet von 10 bis 15 Uhr in der St.-Willehadi-Kirche und im Gemeindehaus, Hinter der Kirche 10, statt. Eingeladen sind Kinder ab fünf Jahren.