Mit einem Sonderheft und einem Online-Portal bekommen Lehrkräfte Unterstützung im Umgang mit Antisemitismus in Bildungseinrichtungen. Mit der Sonderausgabe der Zeitschrift „Hamburg macht Schule“ biete eine Anleitung für differenzierte und interdisziplinäre Antisemitismus-Prävention, teilte die Behörde für Schule und Berufsbildung am Montag mit. Für Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) biete das Sonderheft einen klaren Rahmen für schulisches Handeln. „In Hamburgs Schulen ist kein Platz für Übergriffe und Diskriminierung jeglicher Art.“
Das Sonderheft lege keine Analyse der Situation in Israel und Gaza vor, sondern gehe auf die Verbindungen judenfeindlicher Haltungen mit dem Krieg in Nahost ein. Neben Anregungen für Antisemitismus-Projekte, sollen der Lernprozess und der Austausch gefördert werden. Zudem werde auf Unterstützungsangebote für Lehrkräfte und Betroffene verwiesen.
Das Sonderheft ist unter der Leitung von Ingrid und Ruben Herzberg entstanden. Ingrid Herzberg war Schulleiterin des Gymnasiums Blankenese. Ruben Herzberg war Schulleiter des Gymnasiums Klosterschule in St. Georg und von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg. „Das Heft enthält auch Hinweise, an welchen Lernorten die Auseinandersetzung mit antisemitischen Positionen geführt werden kann – wo im Dialog und medial auf junge Menschen und ihre Haltungen eingegangen wird“, hieß es.
Als weitere Unterstützung sei das Online-Portal www.kmk-zentralratderjuden.de neu gestartet worden. Das von der Kultusministerkonferenz der Länder und dem Zentralrat der Juden in Deutschland gemeinsam verantwortete Angebot enthalte Materialien zur Vermittlung jüdischen Lebens und zur Prävention von Antisemitismus in Schulen.
Von der Behörde heißt es, dass in verschiedenen Zusammenhängen mit Religionsgemeinschaften, die aktiv gegen Extremismus und Diskriminierung einstehen, zusammengearbeitet werde. Hier leiste der Religionsunterricht für alle einen wesentlichen Beitrag zur Prävention religiöser Radikalisierung. Schülerinnen und Schüler lernen, Traditionen, Werte und Gebote aus Religionen fachlich zu verstehen, radikalisierte Auslegungen zu hinterfragen und ihnen begründet entgegentreten zu können.