Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Hamburg fordert von der Politik mehr Leitlinien zur Erreichung echter Geschlechtergleichberechtigung. Diese sei in Unternehmen, Familien und Gesellschaft kein Selbstläufer, teilte der Paritätische Hamburg am Freitag anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März) mit. Für eine echte Gleichberechtigung brauche es stärkere Frauenförderung, bessere Familienförderung, mehr Frauenquoten, mehr Schutz von Frauen vor Gewalt, mehr Förderung von unentgeltlicher Care-Arbeit und ein gerechteres Steuersystem, hieß es. „Wir erleben weltweit, aber auch in Deutschland starken Gegenwind bei Gleichberechtigung und Gleichstellung“, sagte Kristin Alheit, Geschäftsführerin des Verbandes. Immer noch seien Frauen in vielen Bereichen benachteiligt, verdienten zu wenig oder hätten weniger Macht als Männer.
Noch immer erhielten Frauen in Deutschland 16 Prozent weniger Stundenlohn als Männer und leisteten 44 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit. Dazu nehmen Frauen fast dreimal so viele Kinderkrankengeldtage. In Führungspositionen liegt der Frauenanteil in Deutschland aktuell bei 23,9 Prozent. Dies sei der niedrigste Stand in den vergangenen fünf Jahren.
Zusätzlich möchte der Paritätische darauf aufmerksam machen, dass der Frauenanteil im neuen Bundestag bei rund 32 Prozent liege, obwohl in Deutschland rund eine Million mehr Frauen als Männer leben, hieß es.