Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den Wert interreligiöser Begegnungen und Veranstaltungen betont. Gemeinsames Beten und gemeinsame Gespräche leisteten „einen außerordentlich wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben“, sagte Herrmann am Mittwoch beim interreligiösen Friedensgebet des Münchner Rats der Religionen laut Mitteilung des Innenministeriums. Der Rat hatte unter dem Motto „Verschieden – aber im Gebet vereint“ in die ehemalige Karmeliterkirche in München eingeladen.
Innenminister Herrmann sagte, mit solchen Begegnungen fördere man „gegenseitiges Wissen, Verständnis, Toleranz und gesellschaftliche Teilhabe.“ Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und Zynismus spiele das eine zentrale Rolle. „Wir müssen die Überzeugungen des jeweils anderen respektieren und ernst nehmen“, sagte der CSU-Politiker. Dann könne man „religiöse Vielfalt auf der Grundlage unserer gemeinsamen Werte wie Freiheit, Demokratie und der Würde jedes Einzelnen als Bereicherung empfinden“. Der Rat leiste einen wichtigen Beitrag, Vorurteile abzubauen.
Bei der Feier in der ehemaligen Karmeliterkirche lasen Abgesandte verschiedener Religionsgemeinschaften Texte aus ihren Heiligen Schriften. Am Gebet nahmen der evangelische Stadtdekan Bernhard Liess, der katholische Generalvikar Christoph Klingan, die Rabbiner Shmuel Aharon Brodman von der Israelitischen Kultusgemeinde und Tom Kucera von der Liberalen jüdischen Gemeinde sowie Imam Belmin Mehic für das Münchner Forum für Islam teil. Auch Vertreter der bulgarisch-orthodoxen Kirche, der alevitische Gemeinde, der Buddhisten sowie anderer Religionen wirkten mit.
Der Rat der Religionen in München wurde im Juli 2016 gegründet, er soll die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaften stärken und durch Dialog und Begegnung das Zusammenleben in der Stadtgesellschaft verbessern. (3290/22.10.2025)