Literaturpreis vergeben: Die ostdeutsche Autorin Heike Geißler bekommt den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Ihre Romane hinterfragen Arbeitswelt und gesellschaftlichen Druck.
Die Schriftstellerin Heike Geißler (48) erhält den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2025. Eine Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) entschied sich für die in Riesa geborene Autorin, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis soll im Frühjahr 2026 überreicht werden.
Geißler lebt in Leipzig und wurde mit Romanen wie Rosa (2002) und Saisonarbeit (2014) bekannt, in denen sie sich mit Arbeitswelt und gesellschaftlichen Zwängen auseinandersetzt.
Wie kaum eine zeitgenössische Autorin treibe Geißler die Frage nach prekären Arbeitsverhältnissen um, heißt es in der Begründung der Jury. Ihre Werke zeigten, wie Literatur der in der Gesellschaft verbreiteten Optimierung und Effizienzsteigerung begegnen könne.
Oberbürgermeisterin Reker erklärte, sie freue sich über die Entscheidung: “Heike Geißler ist eine literarische Stimme, die im Sinne Heinrich Bölls gesellschaftliche Wirklichkeit sichtbar macht und Sprachräume für jene öffnet, die meist übersehen werden.”
Der Heinrich-Böll-Preis wird seit 1980 von der Stadt Köln verliehen und ehrt Autorinnen und Autoren, die sich im Sinne des Literaturnobelpreisträgers mit gesellschaftlich relevanten Themen befassen.