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Heinrich-Böll-Preis 2025 für Leipziger Autorin Heike Geißler

Die Leipziger Autorin Heike Geißler bekommt den Heinrich-Böll-Preis 2025 der Stadt Köln. Wie kaum eine andere zeitgenössische Autorin treibe die Frage nach prekären Arbeitsverhältnissen die sächsische Schriftstellerin um, hieß es in der am Mittwoch von der Stadt Köln veröffentlichten Begründung der Jury.

Geißler stehe ganz in der Tradition von Heinrich Böll. „Sie ist eine literarische Stimme, die im Sinne Heinrich Bölls gesellschaftliche Wirklichkeit sichtbar macht und Sprachräume für jene öffnet, die meist übersehen werden“, betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung soll der Schriftstellerin im Frühjahr 2026 in Köln verliehen werden.

Die 1977 geborene Heike Geißler wuchs im sächsischen Riesa und im damaligen Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, auf. Sie hat seit 2002 zahlreiche Prosa- und Essaybände publiziert. 2022 veröffentlichte sie etwa den Roman „Die Woche“ über soziale und politische Fragen in Leipzig und darüber hinaus. In „Saisonarbeit“ schrieb sie 2014 über die Arbeitsverhältnisse als Aushilfskraft bei Amazon.

Der Heinrich-Böll-Preis wird alle zwei Jahre im Gedenken an den Kölner Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger verliehen. Die Ehrung zeichnet herausragende literarische Leistungen aus dem deutschsprachigen Raum aus. Bisher wurden etwa Kathrin Röggla (2023), Juli Zeh (2019), Ilija Trojanow (2017), Herta Müller (2015) oder Eva Menasse (2013) damit geehrt.