Neue Form für große Autoren-Namen. Der renommierte Hanser-Verlag wagt einen neuen Schritt. Künftig vergibt er keine Lizenzen mehr für Taschenbücher, sondern produziert sie selbst.
Der Münchner Hanser-Verlag erweitert ab Frühjahr 2026 sein Programm. Künftig werden dort auch Taschenbücher produziert, wie das Haus am Donnerstag bekanntgab. Zum Auftakt des Programms sollen aktuelle Bestseller und wiederentdeckte Literatur in diesem Format veröffentlicht werden. Dazu gehörten neben Elke Heidenreichs “Altern” und Barbara Bleischs “Mitte des Lebens” auch Percival Everetts Roman “Ausradiert”, flankiert von modernen Backlist-Klassikern wie Daniel Glattauers “Gut gegen Nordwind” oder Amor Towles’ “Ein Gentleman in Moskau”.”Hanser steht für Literatur und Lesbarkeit von höchster Qualität und für ein aktuelles und gehaltvolles Sachbuchprogramm”, erklärten die Leiterinnen der neuen Sparte, Emily Modick (Programm) und Nora Richter (Vertrieb). Mit den Taschenbüchern würden die Titel des Verlags noch sichtbarer. “Sie sind eine Einladung, Hanser breiter und zugänglicher zu denken”. Verleger Jo Lendle ergänzte, über viele Jahre seien die Taschenbuchrechte von Hanser und Zsolnay als Lizenz vergeben worden. Nun werde es Zeit, auch das Taschenbuch in die eigene Hand zu nehmen.Der Hanser-Verlag wurde 1928 in München gegründet, wo er als nach wie vor unabhängiger Verlag noch immer ansässig ist. Seit seiner Gründung steht er eigenen Angaben zufolge für anspruchsvolle Bücher und entwickelte sich zu einer der ersten Adressen für deutschsprachige und internationale Belletristik und Sachbücher.