Hannoverscher Pastor ruft zu Friedfertigkeit auf

Militärische Einsätze würden langfristig keine Lösung bringen, schreibt der Friedensbeauftragte. Für Pastor Krügener ist etwas Anderes wichtig.

Rudolpho Duba / Pixelio

Hannover. Der Friedensbeauftragte der hannoverschen Landeskirche, Lutz Krügener, hat davor gewarnt, zur Lösung von Konflikten zunehmend auf Waffengewalt zu setzen. "Oft genug, zu oft, haben Menschen die Leiden des Krieges erfahren und stürmen immer wieder hinein", schreibt Krügener in einem am Wochenende veröffentlichten Mahntext.
In seinem Schreiben zählt Krügener einige Konflikte der jüngsten Vergangenheit wie den Irak-Krieg oder die Konflikte in Libyen und Syrien auf. "Wir wissen, was wir den Völkern Afrikas und im mittleren Osten angetan haben mit unserem Kolonialismus und den Grenzziehungen nach unseren Interessen. Wir wissen, dass Kriege um Öl, Land, Reichtum und Macht betrieben werden und ändern – nichts."
Die Menschen müssten ihre Schuld bekennen und eingestehen, dass niemand eine einfache Antwort habe. Militärische Einsätze brächten langfristig keine Lösungen für solche Konflikte. Stattdessen hätten die Menschen bereits versagt, wenn sie sich in eine Lage brächten, in der sich der Einsatz von Gewalt nicht vermeiden lasse.

"Gerechte Strukturen schaffen"

Für Krügener ist etwas Anderes wichtig: Er forderte dazu auf, gerechte Strukturen zu schaffen beispielsweise über demokratische Beteiligung, veränderte Wirtschaftsmaximen oder die Verteilung der Güter. Profit- und Machtgier müssten geächtet und nicht belohnt werden. Dies könne im kleinen der einzelnen Gesellschaften beginnen und bis in die Weltgemeinschaft tragen. Aktuell komme es vor allem darauf an, die Willkommenskultur zu fördern, um dem Terrorismus die Grundlagen zu entziehen.
Mit seinem Aufruf wolle und könne er keine fertigen Antworten geben, schreibt Krügener. Dennoch müsse eine Friedenslogik leitend werden und nicht Sicherheitslogik: "Nur mit der Friedenslogik kann es gelingen präventiv zu handeln und den Frieden ‚vom Ende her‘ zu denken und nicht nach kurzfristig sicherheitspolitischen Maßnahmen." (epd)