Hannover bekommt den doppelten Luther

Für das Luther-Oratorium haben sich schon 1.500 Sänger angemeldet. TUI-Arena gleich zweimal gebucht.

Das Ensemble während der Welt-Uraufführung in Dortmund im Oktober 2015
Das Ensemble während der Welt-Uraufführung in Dortmund im Oktober 2015Stiftung Creative Kirche

Das Pop-Oratorium "Luther" über den Kirchenreformator Martin Luther (1483-1546) soll im kommenden Jahr in Hannover gleich zweimal aufgeführt werden. Grund sei der große Zuspruch von Chören und Einzelpersonen, die im Chor der Aufführung mitmachen wollen, sagte der Direktor des Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster Hildesheim, Jochen Arnold. Es hätten sich bereits rund 1.500 Sänger angemeldet.
Die Veranstalter erwarten zu dem Musical in der hannoverschen TUI Arena am 14. und 15. Januar 2017 jeweils rund 7.000 Zuhörer. Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums studieren Hobby-Musiker in ganz Deutschland das Musik-Stück aus der Feder des Hamburger Musical-Autors Michael Kunze und des Düsseldorfer Komponisten Dieter Falk ein.

So wird Luther sexy

"Das Thema Luther ist auf den ersten Blick nicht gerade sexy", sagte Falk. Mit Hilfe moderner Musik wie Pop, Jazz und Gospel, aber auch Neufassungen der alten Choräle Luthers habe er versucht, es für die Menschen heute wieder spannend zu machen. Das Pop-Oratorium handelt vom Leben Martin Luthers. Im Mittelpunkt steht das Geschehen auf dem Reichstag zu Worms 1521, bei dem Luther aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen.
Das Musical biete einen guten Anlass für die Teilnehmer der Projektchöre und das Publikum, sich mit der Reformation auseinanderzusetzen, sagte der Leiter des Hauses kirchlicher Dienste in Hannover, Ralf Tyra. Sie könnten über die Musik ins Gespräch über den christlichen Glauben kommen.
Bei der Weltpremiere von "Luther – das Projekt der tausend Stimmen" hatten im vergangenen Jahr in Dortmund mehr als 3.000 Sänger mitgewirkt. Außer in Hannover kommt das Pop-Oratorium 2017 in Stuttgart, Düsseldorf, Mannheim, Hamburg, Halle (Westfalen), München und Berlin zur Aufführung. Veranstalter in Hannover ist die "Stiftung Creative Kirche" aus Witten in Zusammenarbeit mit der evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers und der Evangelischen Kirche in Deutschland. (epd)