Hamburger Michel startet mit den „Orgelpunkten“ in die neue Saison

Jeden Sonnabend erklingen die Orgeln bei freiem Eintritt. So seien schon viele Besucher zu Orgelfans geworden, erzählen die Organisatoren stolz.

Die Orgelanlage im Michel gehört zu den größten im Norden (Archivbild)
Die Orgelanlage im Michel gehört zu den größten im Norden (Archivbild)Stephan Wallocha / epd

Hamburg. Die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis startet am Sonnabend, 2. April, wieder die Konzertreihe "Orgelpunkt". Bis zum 10. September können Musikfreunde jeden Sonnabend um 12 Uhr eine halbe Stunde lang Orgelmusik hören, wie die Gemeinde am Mittwoch mitteilte. Außerdem halten die Michel-Pastoren geistliche Betrachtungen zu einzelnen Gegenständen der Michaelis-Kirche. Auf dem Programm zum Auftaktkonzert stehen die "Suite Gothique" von Leon Boellmann sowie "Air" und "Toccata und Fuge d-Moll" von Johann Sebastian Bach. Das geistliche Wort spricht Pastorin Julia Atze. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Die Idee hatten die Kantoren Manuel Gera und Christoph Schoener, nachdem die Orgeln des Michel 2009 aufwendig restauriert worden waren. Solche Instrumente müsse man den Besuchern regelmäßig anbieten, dachten sich die Kantoren – und die Idee für den "Orgelpunkt" war geboren. Die Musik ist auch auf Gelegenheitsbesucher ausgerichtet. Bei der Auswahl der Musik orientiere er sich auch an der Frage, was Laien gefallen könnte, sagte Gera.

Mehr Einnahmen bei freiem Eintritt

Für die Kirchenmusiker ist nach sechs erfolgreichen Saisons das Konzept aufgegangen. Im Schnitt kommen rund 300 Besucher. Zwar gebe es inzwischen eingeschworene Fans des "Orgelpunkts", sagte Gera. Doch die große Mehrheit seien Touristen. "Für viele ist es das erste Orgelkonzert ihres Lebens." Besonders gern erinnert er sich an das Feedback einer Touristin aus den USA: Schon allein für dieses Konzert habe sich die Reise gelohnt, lobte sie.
Bis vor zwei Jahren zahlten Besucher für die "Orgelpunkt"-Konzerte noch fünf Euro Eintritt. Jetzt ist der Besuch kostenlos, und es kommen deutlich mehr Besucher. Ein angenehmer Nebeneffekt hat sich eingestellt: Die Kollekte ist im Durchschnitt höher, als es bei den Konzerten mit Eintrittsgeld der Fall war. Das Geld wird für die Erhaltung der Michel-Orgeln eingesetzt. (epd)
Mehr Infos unter www.michel-musik.de