Gut, dass sie gefragt wurden

Hamburger Zeitzeugen berichten für einen biografischen Sammelband von ihrem Leben. Es sind Geschichten von Flucht und Trauer, die berühren.

Senioren wurden für den Biografie-Band interviewt (Symbolbild)
Senioren wurden für den Biografie-Band interviewt (Symbolbild)Jens Schulze / epd

Hamburg. Seit zwölf Jahren gibt es die Biografiewerkstatt Farmsen-Berne bereits, insgesamt fünf Bücher sind im Rahmen dieses durch die Kirchengemeinde Farmsen-Berne finanzierten Projekts entstanden. Der aktuelle Band „Gut, dass wir gefragt wurden“ wird am Freitag, 5. Februar, in der Friedenskirche Berne präsentiert.
„Interviewer sowie befragte Zeitzeugen werden an der Veranstaltung teilnehmen. Soweit es ihre Gesundheit zulässt“, sagt  Marianne Laaksonen. Denn bei den  für dieses Buch befragten Personen handele es sich um ältere Menschen, alle mehr als 80 Jahre alt; und daher könne nicht jeder teilnehmen. Manchmal, bei Krankheiten beispielsweise, würden sie durch ihre Familien vertreten, so Laaksonen.  „Wichtig ist, dass der persönliche, feierliche Rahmen gewahrt wird.“

"Eine Würdigung des Alters"

Marianne Laaksonen ist Teil des Leitungsteams und der Layout-Gruppe der Biografiewerkstatt Farmsen-Berne. Außerdem ist sie Mitglied im Kirchenvorstand. Die Arbeit an den biografischen Sammelbänden liegt ihr sehr am Herzen. „Weil diese Menschen so eine verdiente Würdigung des Alters erfahren“, sagt sie. „Viele Befragte sagen zu Beginn des Gesprächs: ‚Ich habe doch gar nichts Besonderes erlebt.‘  Aber jede dieser Geschichten, die wir erzählt bekommen und aufschreiben, ist individuell, besonders.“
„Wir“, das sind neben Laaksonen derzeit 20 ehrenamtliche Mitarbeiter im Alter zwischen 30 und 75 Jahren. „Die Arbeit mit den älteren Menschen verlangt viel Sensibilität“, sagt Laaksonen. Aus diesem Grund besuchen alle Ehrenamtlichen vor Beginn ihrer Interviews eine zehnwöchige Schulung. In je fünf Stunden pro Woche berichten unterschiedliche Referenten beispielsweise über den Umgang mit Trauer und Emotionen; Journalisten geben ihr Fachwissen über Gesprächsführung und Informationsweitergabe preis. „Denn in den einzelnen Gesprächen kann es sein, dass die Befragten anfangen zu weinen, wenn sie sich erinnern. Und auch bei den Interviewern kann es sein, dass Emotionen freigelegt werden. Das könne mitunter eine schmerzhafte Erfahrung sein, mit der man lernen müsse, umzugehen“, so Laaksonen. Zudem sei es sehr unterschiedlich, was die älteren Leute erzählen. Da müsse man oftmals schauen, welche Informationen man nutzt und welche man weglässt, um eine Geschichten schlüssig zu erzählen.

Vergangenheit – für die Zukunft festgehalten

„Bis zu 20 Seiten lang sind die einzelnen Geschichten. Uns ist es wichtig, dass uns die Menschen, die uns ihre persönlichen Kriegserlebnisse berichten, vertrauen. Da ist es sicherlich hilfreich, dass unsere Kirchengemeinde hinter dem Projekt steht“, sagt Laaksonen. Zudem seien alle veröffentlichten Historien von den Teilnehmern autorisiert. Alles, was gedruckt werde, sei von ihnen persönlich freigegeben worden. Auch das schaffe Vertrauen.
Es sind subjektive Geschichten über Flucht, Trauer, Vertreibung, Krieg und die Nazi-Zeit,  die der fünfte Band aus der Biografiewerkstatt Farmsen-Berne erzählt. Es ist ein Stück Erinnerungskultur, für die Zukunft festgehalten. Das Buch ist im Handel erhältlich und kostet 15 Euro. Es kann aber auch telefonisch unter
040  / 643 81 81 bestellt werden.
WAS: Präsentation des Sammelbands "Gut, dass wir gefragt wurden"
WANN: am Freitag, 5. Februar, um 19 Uht
WO: in der Friedenskirche Berne (Lienaustraße 6)
Die Lesung wird ergänzt durch ein musikalisches Rahmenprogramm. Der Eintritt ist frei.
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Dieses Buch und viele weitere Publikationen können Sie bestellen in der Evangelischen Bücherstube, die wie die Evangelische Zeitung zum Evangelischen Presseverband Norddeutschland gehört.

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