Das Berliner Trink- und Grundwasser ist einer Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) zufolge mit Ewigkeitschemikalien belastet. Drei Grundwasserproben und eine Trinkwasserprobe im Regierungsviertel hätten oberhalb der Grenzwerte der Umweltqualitätsnorm für Grundwasser beziehungsweise der Trinkwasserverordnung gelegen, teilte die Umweltschutzorganisation am Dienstag mit. Insgesamt hätten BUND-Aktive bei 54 von 62 Proben deutschlandweit solche per- und polyfluorierten Akylsubstanzen (PFAS) gefunden. In 14 Fällen seien Grenzwerte überschritten worden.
Über dem ab 2026 gültigen Grenzwert von 100 Nanogramm pro Liter für PFAS-20, die Summe aus 20 einzelnen PFAS, lag demnach eine Probe aus dem Berliner Grundwasser (151 Nanogramm). Den ab 2028 gültigen PFAS-4 Grenzwert von 20 Nanogramm pro Liter überschritten zudem zwei Proben an weiteren Standorten in Berlin (56,9 und 53,5 Nanogramm). Eine Trinkwasserprobe im Regierungsviertel wies beim PFAS-4-Wert zwölf Nanogramm pro Liter auf – die strengeren Werte der Umweltqualitätsnorm erlauben nur 4,4 Nanogramm.
Der Umweltverband nahm nach eigener Darstellung von Juni bis Oktober dieses Jahres die Trinkwasser-Proben. Ein Labor habe die Wasserproben auf insgesamt 58 PFAS getestet. Unter anderem enthalten antihaftbeschichtete Pfannen, Outdoor-Textilien, Teppiche, Pestizide und Kältemittel die Chemikalien. Bei einer dauerhaften Aufnahme drohten ein erhöhter Cholesterinspiegel, ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Leberschäden sowie ein schwächeres Immunsystem.