Aus erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff wird noch länger knapp und teuer sein. Ihn in Wärme umzuwandeln, sei darüber hinaus nicht effizient, teilte die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) im Montag in Karlsruhe mit. Wärmepumpen und Wärmenetze seien sinnvoller.
Ein von fünf renommierten Fachleuten aus Baden-Württemberg vorgelegtes Positionspapier dämpft Hoffnungen auf Wasserstoff-Heizungen. Die Autoren stammen von der KEA-BW, dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, dem Institut für Energie- und Umweltforschung, dem Verband der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg.
Wasserstoff als chemischer Energieträger kann im großen Maßstab dort erzeugt werden, wo ausreichend erneuerbarer Strom und Wasser zur Verfügung stehen. Er lässt sich flexibel herstellen und nutzen. Laut Mitteilung lässt er sich auch dort verwenden, wo industrielle Fertigungsprozesse wegen sehr hoher Flammentemperaturen nicht elektrisch funktionieren.
Grüner Wasserstoff sei derzeit kaum verfügbar und werde künftig vor allem in der Industrie benötigt, so die KEA-BW. Für den Gebäudesektor blieben daher, wenn überhaupt, nur geringe und teure Restmengen. Hinzu kämen hohe Kosten für die Umrüstung sogenannter H2-ready-Heizungen auf den Betrieb mit reinem Wasserstoff. Auch energetisch überzeuge Wasserstoff in der Gebäudeheizung nicht: Für die gleiche Wärmemenge werde für die Herstellung von Wasserstoff vier- bis sechsmal mehr Strom benötigt als beim Einsatz einer Wärmepumpe. (2661/20.10.2025)