Grünen-Kandidat Banaszak: Migranten nicht pauschal als Problem sehen

Gegen islamistische Gefährder gilt es hart aufzutreten, findet Grünen-Politiker Felix Banaszak. Der mögliche neue Grünen-Chef lehnt es aber ab, Migranten pauschal als Problem zu betrachten.

Grünen-Vorsitzkandidat Felix Banaszak warnt nach Solingen vor falschen Reaktionen
Grünen-Vorsitzkandidat Felix Banaszak warnt nach Solingen vor falschen ReaktionenImago / dts Nachrichtenagentur

Vor falschen Reaktionen auf islamistischen Terror warnt der Kandidat für den Grünen-Vorsitz, Felix Banaszak. “Gerade nach dem islamistischen Terroranschlag von Solingen ist es wichtig zu unterscheiden: Zwischen den vielen, die hierhin gekommen sind, um ihr Glück zu suchen, und denen, die hier sind und das Glück anderer zerstören”, sagte der Bundestagsabgeordnete den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar gelte es, hart gegenüber islamistischen Gefährdern aufzutreten. “Aber eine Politik, die diese Unterscheidung nicht mehr schafft und Menschen mit Migrationsgeschichte pauschal als Problem identifiziert, ist nicht meine.”

Banaszak kritisierte Kontrollen an deutschen Grenzen

“Das Problem ist doch, dass seltener der untergetauchte Gewalttäter abgeschoben wird als die integrierte Auszubildende”, sagte er. “Bei den Grenzkontrollen sollten wir keine falschen Erwartungen wecken, dass ein abgeschottetes Land dauerhaft ein sicheres und lebenswertes ist.” So sähen das auch die Polizeigewerkschaften.

Banaszak bekundete die Sorge, dass “die Debatte über Migration aus dem Ruder läuft”. Er berichtete über ein 14-jähriges Mädchen, dass 2017 an seiner ehemaligen Schule in Duisburg aus dem Unterricht herausgeholt und nach Nepal abgeschoben wurde. “Ich konnte gemeinsam mit der Schulgemeinschaft und vielen Menschen in Duisburg dazu beigetragen, dass die Familie nach Deutschland zurückkehren konnte. Heute hat sie ihr Abi in der Tasche und studiert.”