17 Familienmitglieder der syrischen Großfamilie H., die zuletzt im Norden von Stuttgart wohnte, haben Deutschland per „kontrollierter Ausreise“ verlassen. Ein Großteil der Personen sei polizeibekannt, teilte das Justizministerium am Montag in Stuttgart mit. Insgesamt wurden der Familie über 160 Straftaten zur Last gelegt. Drei Familienmitglieder befinden sich wegen Verurteilungen zu mehrjährigen Freiheitsstrafen noch in Haft.
Die Ausreise sei das Ergebnis der erfolgreichen Arbeit des „Sonderstabes Gefährliche Ausländer“, sagte Justizministerin Marion Gentges (CDU). Die kontrollierten Ausreisen seien eine Form der Aufenthaltsbeendigung zwischen Abschiebung und selbstständiger, freiwilliger Ausreise, sagte der Staatssekretär für Migration Siegfried Lorek. Mitarbeiter des Sonderstabes begleiteten den Prozess von der Entscheidungsfindung bis zur Ausreise.
Drei Familienangehörige waren bereits im Juni und August direkt aus der Haft und eine Person aus der Untersuchungshaft kontrolliert nach Syrien ausgereist. Am Samstag folgte die Ausreise von dreizehn weiteren Familienangehörigen, am Sonntag kamen sie in Syrien an. Alle Personen haben auf ihren asylrechtlichen Schutz verzichtet. Für die Ausreise erhielt jeder durchschnittlich 1.350 Euro. Der Förderbetrag im Rahmen einer kontrollierten Ausreise, so Lorek, sei für das Land die mit deutlichem Abstand günstigste Lösung.
Drei weitere Familienmitglieder befinden sich nach Verurteilungen weiterhin in Haft. Dazu gehört der mittlerweile 18-jährige K. H., der in zweieinhalb Jahren 34 Straftaten begangen hat. Er wurde am 20. Juni 2025 zusammen mit seinen Brüdern M. H. (23) und J. H. (27) wegen eines Messerangriffs vom Landgericht Stuttgart zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die aus Syrien stammende Familie kam zwischen 2015 und 2020 nach Deutschland und lebte im Norden von Stuttgart. Insgesamt sechs der bisher ausgereisten Personen sind wegen Straftaten verurteilt worden. (2659/20.10.2025)