Greifswald übernimmt Patenschaft für „Sea-Eye 4“

Die Stadt gibt einen jährlichen Betrag als Unterstützung. Außerdem kommen Einrichtungen der Stadt an Bord, wenn das Schiff im Hafen liegt. So können sie helfen.

Die Sea-Eye 4
Die Sea-Eye 4Philipp Reiss / epd

Greifswald. Die Hansestadt Greifswald übernimmt eine Patenschaft für das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ im Mittelmeer. Die Bürgerschaft habe einem entsprechenden Vorschlag von Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) zugestimmt, teilt die Stadt mit. Die Patenschaft für die „Sea-Eye 4“ ist zunächst auf zwei Jahre befristet, die Stadt zahlt einen Zuschuss in Höhe von jeweils 2.000 Euro in den Jahren 2021 und 2022.

Greifswald ist den Angaben zufolge schon aktiv im „Bündnis Städte Sicherer Häfen“. Im Jahr 2018 hat die Bürgerschaft beschlossen, dass sich die Stadt zum „Sicheren Hafen“ bekennt und sich mit der zivilen Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer solidarisiert. Mit der Übernahme einer Patenschaft für ein ziviles Seenotrettungsschiff solle dieses Bekenntnis bekräftigt und konsequent fortgesetzt werden, sagte Fassbinder. „Vor allem unsere hanseatische Tradition gebietet es, dem Sterben auf hoher See nicht tatenlos zuzusehen.“

Im Rostocker Hafen getauft

Eine Schiffspatenschaft biete zudem die Möglichkeit, dass Einrichtungen der Stadt Greifswald die „Sea-Eye 4“ während der Liegezeiten vor Ort besuchen können. Der Verein stehe auch mit pädagogischen Angeboten für Schulen und für Informationsveranstaltungen zur Verfügung. Die Stadt Konstanz und der Landkreis Nordfriesland hätten bereits eine Schiffspatenschaft für das andere Schiff der Hilfsorganisation, „Alan Kurdi“, übernommen und zeigten damit, dass die Städte und Kommunen einen aktiven Beitrag zur Seenotrettung im Mittelmeer leisten können.

Das neue Rettungsschiff der Flüchtlingsorganisation „Sea-Eye“ ist vor kurzem im Rostocker Hafen getauft worden. Taufpate der „Sea-Eye 4“ war der 19-jährige Alpha Jor Barry. Er gehörte zu den ersten 17 Flüchtlingen, die von dem „Sea-Eye“-Rettungsschiff „Alan Kurdi“ am 29. Dezember 2018 im Mittelmeer gerettet wurden. Die „Sea-Eye 4“ soll im Frühsommer Richtung Mittelmeer starten, um dort Flüchtlinge in Seenot zu retten.

Von der EKD finanziert

Finanziert wurde das neue Schiff größtenteils von dem Bündnis „United4Rescue“, an dem auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beteiligt ist. Die Kosten für Anschaffung, Umbau und Überführung liegen bei etwa einer Million Euro. (epd)