Gottes Segen weiter geben

Die Pflege alter Seefahrer-Traditionen wird auf den Booten und Schiffen der Deutschen Marine groß geschrieben. Eine dieser Traditionen ist der Austausch von „Coins“ mit Besatzungsangehörigen anderer Schiffe.

Christian Moritz

Coins sind ein Erinnerungsstück an eine besondere Begegnung an Bord oder in einem fremden Hafen. Ursprünglich waren diese „Coins“ tatsächlich schön gestaltete Münzen der jeweiligen Landeswährung. Heute sind es Schmuckmünzen, die extra für diesen Zweck hergestellt werden. Sie sind begehrte Sammlerobjekte. Wer eine stattliche Anzahl davon vorweisen kann, zeigt damit seinen Kamerad*innen, dass er schon viel herum gekommen ist.

Auch die evangelische Militärseelsorge besitzt solche „Coins“ zum Verschenken. Sie tragen auf der einen Seite das Logo der evangelischen Militärseelsorge, durch das der Pfarrer an Bord eines Marineschiffes als solcher zu erkennen ist. „Domini Sumus­“ („Wir sind des Herrn“) steht da geschrieben, um zu verdeutlichen, dass Pfarrer*innen in der Bundeswehr weder Soldaten noch Teil der militärischen Hierarchie an Bord sind. Auf der anderen Seite dieser Einsatz-Coins der evangelischen Militärseelsorge ist eine Luther-Rose abgebildet: eine stilisierte Rosen-Blüte mit fünf Blättern und einem Herzen in der Mitte, in das ein Kreuz eingesetzt ist. Diese Luther-Rose wird von folgendem Segenswort umrandet: „Gott behüte Dich – und die, die mit Dir gehen.“

Nicht nur eine Erinnerung

So geben Militärpfarrer mit ihrem Coin nicht nur die Erinnerung an eine Begegnung, sondern auch den Segen Gottes weiter. Sie tun dies in dem Bewusstsein, dass Gottes Wort an Abraham auch ihnen und den ihnen anvertrauten Seeleuten gilt: „Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein.“ (Die Bibel, 1.Buch Mose, Kapital 12, Vers 2

Unser Autor
Militärpfarrer Christian Moritz leitet das Evangelische Militärpfarramt Warnemünde und befindet sich zur Zeit im Auslandseinsatz an Bord des Einsatzgruppenversorgers Bonn.