Das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken widmet den Gladiatoren der Antike ab 14. September eine Ausstellung. Basierend auf einer vom Archäologischen Museum der Stadt Kelheim entwickelten Wanderausstellung erwarteten die Besucherinnen und Besucher lebensgroße Figuren von Gladiatoren in Ausrüstung, teilte die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. Ergänzend dazu seien 30 Objekte aus Museen der Region, dem saarländischen Landesdenkmalamt und der stiftungseigenen Sammlung zu sehen. Die Schau „Gladiatoren – Superstars mit Todesmut“ läuft bis zum 1. Juni 2025.
„In unseren Köpfen herrscht – vermittelt vor allem durch Filme und Serien – ein blutrünstiges Bild von Gladiatoren“, erklärte die Stiftung. Die tödlichen Kämpfe, Mann gegen Mann, von muskulösen Sklaven oder Kriegsgefangenen bis zum Tod greife nur für einen Teil der Geschichte. „Tatsächlich war die Ausbildung zum Gladiator hart – ein echter Hochleistungssport“, hieß es. Erfolgreiche Gladiatoren seien zu Superstars ihrer Zeit geworden und hätten die Chance gehabt, sich von dem Anteil am Erlös ihrer Siege irgendwann freizukaufen.
„Von der Beliebtheit einzelner Kämpfer zeugen erhaltene Graffiti mit Darstellungen von Gladiatoren – oft mit ihrem Namen und der Anzahl ihrer Siege versehen, die Fans an Häuserwänden der antiken Städte hinterlassen haben“, erläuterte die Stiftung. In der Ausstellung berichteten fünf Gladiatoren von ihren fiktiven, aber authentischen Lebensgeschichten. Ein Arztbesteck aus dem Historischen Museum der Pfalz Speyer verdeutliche wiederum die Behandlungsmöglichkeiten unterschiedlicher Verletzungen.
„Ein weiterer Fokus wird auf die Popularität der Kämpfe an sich und den Ablauf eines Spektakels gelegt“, erläuterte die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Zentrales Objekt dafür sei der Mosaikfußboden der römischen Villa im saarländischen Perl-Nennig, der in drei Detail-Repliken sowie als Gemälde in der Ausstellung präsent sei. Hinzu kämen originale Gladiatoren-Mosaike aus dem Musée de la Cour d’Or in Metz.