Gespickt mit Anspielungen

In ihrem Roman „Winter“ feiert Ali Smith ein Fest aus Lügen, Streit und Problemen. Unterhaltsam und voller Wortwitz.

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Gott ist tot. Die Romantik, die Ritterlichkeit, die Poesie, die Geschichte, der Rassismus, das Denken, die Liebe, der Tod – „sehr vieles war tot“. Damit beginnt Ali Smith ihren Roman „Winter“. Die Aufzählung, sie macht neugierig, worauf läuft das wohl hinaus? Und schon ist man drin in der Geschichte, die erst etwas verwirrend ist. Doch je mehr sie sich entwirrt, desto mehr nimmt sie einen mit, zu einem Weihnachtsfest auf dem Land, mit vier Menschen, vier Fremden, einer Familie, zu unterschiedlichen Zeiten.

In einem riesigen Haus in Cornwall treffen wir Sophia, die Dinge sieht, die nicht da sind und die sie verheimlichen möchte, und ihren Sohn Arthur, der eine Fremde zum Weihnachtsfest mitbringt und sie als seine Freundin ausgibt, weil er nicht zugeben will, dass sie ihn verlassen hat. Zu ihnen gesellt sich Lux, die für alle Arthurs Freundin Charlotte spielt, und auch Iris, Sophies Schwester, taucht das erste Mal seit 30 Jahren wieder bei der Familie auf.

So beginnt ein Fest mit Problemen, Lügen, Streit und Erinnerungen, gespickt mit Anspielungen auf die heutige Zeit und die aktuelle politische Lage von Trump bis zur Flüchtlingspolitik. Unterhaltsam, voller Wortwitz und mit wahnsinnig viel Fantasie – ein winterliches Leseabenteuer.

Ali Smith: Winter.
Luchterhand 2020. 320 Seiten, 22 Euro.

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