Gemeindezentrum in Friedland wird eingeweiht

Für eine Millionensumme hat die Gemeinde ein neues Zentrum bauen lassen. Kindergruppen und ein Kirchencafé sind bereits eingezogen. Zur Eröffnung kommt der Bischof.

In das neue Riemann-Haus ist die Gemeinde eingezogen
In das neue Riemann-Haus ist die Gemeinde eingezogenThorsten J. John

Friedland. In Friedland (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) wird am Sonntag ,27. September, nach rund zweijähriger Bauzeit das evangelische Gemeindezentrum „Riemann-Haus“ offiziell eingeweiht. Im Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Marienkirche wird Bischof Tilman Jeremias predigen, wie die Kirchengemeinde St. Marien Friedland mitteilt. Das Gemeindezentrum solle für Jahrzehnte zum kirchlichen Anlaufpunkt für die Stadt Friedland und für die Menschen aus dem Umland werden, hieß es. Zur Kirchengemeinde gehören rund 1.250 Christen in 25 Ortschaften im Umkreis von bis zu 15 Kilometern. In fast jedem dieser Orte gibt es eine Dorfkirche, oft auch einen Friedhof.

Für rund 2,2 Millionen Euro wurden den Angaben zufolge seit Sommer 2018 an der Ecke Riemannstraße/Marienstraße in Friedland ein altes Buchhandlungsgebäude abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau mit Saalanbau (100 Plätze) ersetzt. Zudem wurde das daneben stehende, alte Gemeindehaus saniert und umgebaut.

Gemeinde investiert eigenes Geld

Der Neubau bietet im Erdgeschoss barrierefreie Veranstaltungsräume und ein Kirchencafé sowie im Obergeschoss Gruppenräume, etwa für die kirchenmusikalische Arbeit und die Arbeit mit Jugendlichen. Im bisherigen Gemeindehaus befinden sich jetzt die Pfarrwohnung, das Gemeindebüro sowie Gruppenräume für die Arbeit mit Kindern.

Die Kirchengemeinde hat nach eigenen Angaben selbst erhebliche Eigenmittel für das neue Gemeindezentrum eingebracht. Unter anderem trennte sie sich vom bisherigen Pfarrhaus und dem Pfarrwitwenhaus. Ferner gab es Zuschüsse aus der Städtebauförderung, von der Deutschen Fernsehlotterie sowie vom Kirchenkreis Mecklenburg.

Gern genutzt

Benannt wurde das neue Gemeindezentrum nach Pastor Heinrich Hermann Riemann (geboren 5. Dezember 1793 in Ratzeburg, gestorben 26. Januar 1872 in Friedland). Er war viele Jahre zunächst Lehrer und Förderer des Turnwesens und dann Pastor an der St. Marienkirche in Friedland. Überregionale Bedeutung erlangte er in Studienzeiten als einer der Hauptredner beim Wartburgfest 1817. Zuvor hatte er in den Befreiungskriegen gegen Napoleon gekämpft. „Riemann war als Pastor beliebt und geachtet“, hieß es. „Ihm wurde die Ehrenbürgerschaft der Stadt und seitens des Großherzogs der Titel ‚Kirchenrat‘ verliehen.“

Das neue Gemeindezentrum werde bereits von vielen gern genutzt, hieß es. Die Arbeit mit den Kindergruppen hat ebenso begonnen wie das Kirchencafé. Eine Selbsthilfegruppe trifft sich, und die sozialdiakonische Arbeit hat hier einen neuen Anlaufpunkt. (epd)