Gemeinde zieht in umgebaute Kieler Konzertkirche

Früher Konzerte, bald Gottesdienste: Die Kieler Konzertkirche ist für 1,5 Mio. Euro umgebaut worden. Jetzt wird sie eingeweiht.

Auf dem Weg zur Wiedereröffnung: Propst Thomas Lienau-Becker mit den Pastoren Lars Reimann und Lutz Damerow (v. l.)
Auf dem Weg zur Wiedereröffnung: Propst Thomas Lienau-Becker mit den Pastoren Lars Reimann und Lutz Damerow (v. l.)Jürgen Schindler / Kirchenkreis Altholstein

Kiel. Der Umbau und die Sanierung der Kieler Petruskirche ist abgeschlossen. Für 1,5 Millionen Euro wurde aus der Konzertkirche im Stadtteil Wik in den vergangenen Monaten wieder eine Gemeindekirche. Zur feierlichen Einweihung am Sonntag, 13. März, werden rund 500 Gäste erwartet, darunter Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und Bischof Gothart Magaard (Schleswig), wie der Kirchenkreis Altholstein mitteilte.
Bereits 1985 hatte der Kirchenkreis die ehemalige Garnisonskirche in Wik vom Bund übernommen. Seither wurde sie vor allem als Konzertkirche genutzt, nur hin und wieder fand ein Gottesdienst statt. Schon einige Jahre nach der Jahrtausendwende begann parallel dazu die Kieler Apostel-Kirchengemeinde nach neuen Räumen zu suchen: Ihr eigenes Gemeindezentrum "platzte aus allen Nähten", wenn sich sonntags bis zu 250 Gottesdienstbesucher im Saal drängten, weiß Kirchenkreissprecher Jürgen Schindler.

Auch Konzerte geplant – aber erst später

Apostel-Gemeinde und Petrus-Kirche kamen – doch dafür musste kräftig umgebaut und modernisiert werden. Das Dach wurde neu gedämmt und eingedeckt, Feuchtigkeitsschäden beseitigt und Malereien restauriert. Mit Schiebeglas-Türen unter der Empore lässt sich das hintere Viertel des Kirchenraumes abtrennen und gegebenenfalls höher beheizen. Die langen Kirchenbänke wurden getrennt und im Halbrund geordnet, eine neue Soundanlage installiert. Im Eingangsbereich gibt es eine Küche, bis zum Sommer soll ein kleines Cafe entstehen.
Nach der Einweihung wird die Apostel-Gemeinde in die Petruskirche einziehen und sie mit Leben füllen. Konzerte sollen später auch wieder stattfinden. Doch dafür müsse man "erst Erfahrungen sammeln", sagt Propst Thomas Lienau-Becker. Die Lage der Kirche ist jedenfalls für jede Art Nutzung denkbar günstig: Es sind reichlich Parkplätze vorhanden, und drei Buslinien halten quasi vor der Tür.

Geweiht als Garnisonskirche

An den Sanierungs- und Umbaukosten von 1,5 Millionen Euro beteiligte sich der Bund mit 350.000 Euro. Der Kirchenkreis Altholstein ist mit 950.000 Euro dabei, die Apostel-Gemeinde mit 200.000 Euro.
Die Petrus-Kirche wurde 1907 als Marine-Garnisonskirche geweiht und 1944 im Zweiten Weltkrieg durch Bomben weitgehend zerstört. 1949 begann der Wiederaufbau. 1985 kaufte der ehemalige Kirchenkreis Kiel das Gotteshaus dem Bund ab und nutzte sie als Veranstaltungs- und Konzertkirche.
Die Apostel-Kirchengemeinde entstand 2008 aus der Fusion der ehemaligen Kirchengemeinden Petrus-Süd und Jakobi-West. Bislang nutzt sie ein Gemeindehaus und teilt sich mit zwei anderen Kirchengemeinden für Gottesdienste zwei Kirchen. (epd)