Geistliche in Norddeutschland plädieren für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen

Flensburg. Im Vorfeld der Eröffnung des ökumenischen Pilgerwegs zur Weltklimakonferenz nach Paris am kommenden Sonntag (13.9.) haben leitende Geistliche der evangelischen und der katholischen Kirche in Norddeutschland für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auch bei uns plädiert.

„Der ökumenische Pilgerweg ist eine mahnende Erinnerung der Christinnen und Christen über konfessionelle Grenzen hinweg, über unser eigenes Verhalten nachzudenken und unsere weltweite Verantwortung wahrzunehmen“, sagte der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard. „Der Pilgerweg ist für uns als Kirche im Norden Ermutigung, weitere Schritte für die Bewahrung der Schöpfung zu tun. Ich hoffe sehr, dass auch auf politischer Ebene eine solche Wirkung erzielt wird“, betonte auch der Dompropst im Erzbistum Hamburg, Franz-Peter Spiza.

In Flensburg wird am 13. September der bundesweite Auftakt des Pilgerwegs zur Weltklimakonferenz nach Paris mit einem Gottesdienst (11 Uhr) gefeiert, den Bischof Magaard und Dompropst Spiza gemeinsam mit dem Erzpriester der griechisch-orthodoxen Kirche, Constantin Miron, und Karsten Mohr von der Evangelisch-Methodistischen Kirche leiten. Im Anschluss gibt es einen Festakt (13.30 Uhr) auf dem Südermarkt, bei dem unter anderem die Vizepräsidentin im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, Katrin Kortmann, und der Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein, Robert Habeck, sprechen und gemeinsam die ersten Kilometer pilgern werden.

Pilgerweg durch den Sprengel Schleswig und Holstein
Im Anschluss geht es zwei Wochen lang über Rendsburg nach Hamburg-Blankenese, wo im Rahmen des bundesweiten Klima-Aktionstages und einer bunten Schiffsparade der Staffelstab an die Hannoversche Landeskirche übergeben wird (26.9.). Die Strecke verläuft dann über Bremen, Osnabrück, Dortmund, Remagen, Perl und Montmirail nach Paris, wo sich ab dem 30. November die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz treffen. Dort wird gemeinsam mit Vertretern verschiedener Religionen und Konfessionen eine Resolution übergeben. „Wenn sich Christinnen und Christen aus Skandinavien, Deutschland und Frankreich zu Fuß auf den Weg machen, vom Nordkap nach Paris, ist das ein beeindruckendes Zeichen. Ihr Weg wird auch anstrengend sein – ein Sinnbild dafür, dass es der Anstrengung der Weltgemeinschaft bedarf, um die Verhandlungen beim Klimagipfel zum Erfolg zu führen“, sagte auch Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, die im Eröffnungsgottesdienst die Predigt halten wird.

„Ich freue mich, dass der ökumenische Pilgerweg für mehr Klimagerechtigkeit in Schleswig-Holstein beginnt. Gerade hier, in einem von Gezeiten und Landwirtschaft geprägten Land, haben wir eine hohe Sensibilität für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur und die Bedeutung von Klimaveränderungen“, so Bischof Magaard weiter. Bereits im Juli sind Pilger aus Skandinavien am Nordkap gestartet, sie werden am 12. September am Nordertor in Flensburg von Bürgermeister Henning Brüggemann und Pröpstin Carmen Rahlf begrüßt.

Sichtbares Zeichen für Klimaschutz
Für den ökumenischen Pilgerweg hat sich ein Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Jugendverbänden hat sich zusammengeschlossen, um im Vorfeld der Weltklimakonferenz auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam zu machen. Der gemeinsame Pilgerweg soll ein sichtbares Zeichen für ein gerechtes und verbindliches Klimaschutzabkommen setzen.

Schirmherren des Pilgerwegs sind der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, die Vizepräsidentin im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Karin Kortmann, Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.