Mehr als ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Potsdamer Garnisonkirchturms ist die Rückzahlung der kirchlichen Millionenkredite weiter ungewiss. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz habe eine zinslose Stundung der Tilgungsraten des Darlehens bis Ende November 2029 beschlossen, heißt es in einem Bericht an die Synode, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Die Landeskirche hatte vor einigen Jahren ein Darlehen in Höhe von 3,25 Millionen Euro für den Turmbau gewährt.
Zudem sei der Garnisonkirchenstiftung ein Zuschuss aus dem kirchlichen Krisenfonds in Höhe von bis zu 950.000 Euro zur Absicherung des Betriebs der Stiftung ausgereicht worden, heißt es weiter in dem Bericht. Die Beschlüsse der Kirchenleitung seien unter anderem mit der Erwartung verbunden, dass der dadurch entstandene zeitliche Spielraum bis 2027 von der Stiftung genutzt wird, um weitere Partner für eine Sockelfinanzierung des Bildungsortes zu gewinnen und ein finanziell tragfähiges Konzept für dessen Betrieb im Garnisonkirchenturm zu entwickeln.
Erwartet würden auch Anstrengungen, um mehr Besucherinnen und Besucher zu gewinnen, heißt es weiter in dem Bericht. Sollten notwendige Erfolge ausbleiben, sei die Stiftung aufgefordert, „ein stark reduziertes Betreiberkonzept vorzulegen, das ohne weitere Zuschüsse“ der Landeskirche „darstellbar ist“. Der rund 44 Millionen Euro teure Turm war im August 2024 eröffnet worden. Der Bau wurde zum Großteil aus Bundesmitteln finanziert. Von der evangelischen Kirche kamen insgesamt fünf Millionen Euro Kredite.