Ganztagsbetreuung: Caritas fordert bessere Angebote

Ab 2026 haben Grundschulkinder in Deutschland einen Anspruch auf Ganztagesbetreuung durch Grundschulen und Horte. Die Präsidentin des Caritasverbandes hat Sorgen um die Qualität des Angebotes.

Eva Maria Welskop-Deffaa ist seit 2021 Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes
Eva Maria Welskop-Deffaa ist seit 2021 Präsidentin des Deutschen Caritasverbandesepd-bild / Heike Lyding

Die Caritas sieht Grundschulen und Horte nicht ausreichend ausgestattet und vorbereitet für den rechtlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. „Vor dem Hintergrund des hohen zusätzlichen Fachkräftebedarfs und baulicher Mängel besteht die Gefahr, dass aus dem Bildungsganztag ein reiner Verwahrtag wird“, erklärte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa.

Die politisch Verantwortlichen müssten nun ressortübergreifend nach Lösungen suchen, so Welskop-Deffaa. Nur ein qualitativ hochwertiges, inklusives Angebot, das alle Kinder mitnehme, könne den Anspruch an Bildungs- und Chancengerechtigkeit einlösen. Dazu könne auch eine Nachqualifizierung von Personal in diesem Bereich erforderlich sein.

Vor zwei Jahren beschlossen

Zudem sollten bereits bestehende Angebote wie Musikschulen, Sportvereine, Akteure der Kinder- und Jugendarbeit und auch Angebote, die von Ehrenamtlichen getragen werden, in die Konzepte mit eingebunden werden. Auch die Caritas sei zur Kooperation bereit.

Ab 2026 haben Grundschulkinder bundesweit einen Anspruch auf ganztägige Bildung, Erziehung und Betreuung. Bundestag und Bundesrat hatten eine entsprechende Änderung des Ganztagsförderungsgesetzes 2021 beschlossen. Damit solle die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.