Gäste aus fünf Ländern und Kirchen

Propst Kurt Riecke freut sich wie Bolle. Aus Südamerika, Afrika und verschiedenen Ländern Europas kommen Gäste in den Kirchenkreis Altholstein zur sogenannten Partnerkirchenkonsultation. An vier Tagen erleben sie, was im Herzen Schleswig-Holsteins oben auf liegt. Die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Boostedt steht genauso auf dem Programm wie Werkstätten für behinderte Menschen in Flintbek oder Gottesdienste in verschiedenen Kirchen von Kiel bis Neumünster.

Bevor die Besucher dann am Mittwoch ins nordfriesische Breklum weiterfahren, werten sie aus, vor welchen Herausforderungen der Kirchenkreis Altholstein steht und welche Chancen sich ihm eröffnen. "Wir wollen gleichberechtigt miteinander diskutieren: Wie wollen wir unserer Verantwortung als Kirche in der Welt gerecht werden? Manchmal hat man da blinde Flecken und kreist um sich selbst", findet Propst Kurt Riecke. Deshalb freut er sich auf neue Ideen und aufs Voneinanderlernen.
Die Partnerkirchenkonsultation findet nordkirchenweit vom 12. bis 20. September statt. Eingeladen sind Delegierte aus allen 32 Partnerkirchen und -diözesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. In verschiedenen Kirchenkreisen tauschen sich die Gäste mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus. Eine Klausurtagung in Breklum und ein Festgottesdienst in Hamburg bilden den Abschluss der Partnerkirchenkonsultation. Sie steht unter dem Motto "Gemeinsam den Weg der Gerechtigkeit gehen". "Wenn wir ökumenische Partnerschaft wirklich ernst nehmen, reicht es nicht Papiere hin und her zu schicken. Wir brauchen den persönlichen Austausch auf Augenhöhe", erklärt der Altholsteiner Propst Kurt Riecke. Er begleitet mit vielen anderen die Gäste durch Altholstein: die Krankenschwester aus Tansania, den Kirchenmusiker aus Schweden, die Pastorinnen und Pastoren aus Brasilien, England und Lettland.
Am Sonnabend, 12. September, treffen sie in Schleswig-Holstein ein, unternehmen abends voraussichtlich noch einen Bummel über die Neumünsteraner Weinköste.
Am Sonntag teilen sich die Gäste dann auf verschiedene Kirchengemeinden auf. In die Kieler St. Nikolaikirche kommt um 10 Uhr die Pfarrerin Maureen Hobbs aus Lichfield, Mittelengland. Der Brasilianer Mauro Alberto Schwalm gestaltet in Molfsee den Open-Air-Gottesdienst im Freilichtmuseum um 10 Uhr mit. Anlass ist das 777. Dorfjubiläum. Zwei Kirchen in Neumünster feiern ebenfalls mit den Besuchern Gottesdienst: In Anschar beginnt um 9.30 Uhr ein Partnerschaftsgottesdienst zu Papua-Neuguinea, an dem der Schwede Patrik Sassersson teilnimmt. In der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist die Tansanierin Severa Moris Massawe mit dabei. Schließlich predigt in Boostedt der lettische Pastor Oskars Smolaks im Gospelgottesdienst um 10 Uhr.
Der Montag steht ganz im Zeichen der Flüchtlingsfragen. In Boostedt besuchen die Gäste die Erstaufnahmeeinrichtung und informieren sich außerdem über die Arbeit von Kirchengemeinde und Diakonie.
Der Dienstag, 15. September, beginnt in Flintbek mit dem Besuch der Werkstätten für behinderte Menschen des Landesvereins für Innere Mission (Eiderheim). Der Nachmittag gehört dem Klimaschutz und einem Beispielprojekt in Kiel.