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Forscher: Reisende sollten verdächtigen Umgang mit Kindern melden

Die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Bereich Tourismus ist dem Eichstätter Wissenschaftler Harald Pechlaner zufolge ein wachsendes Problem. Der Forscher gibt Urlaubern mehrere Tipps zu diesem Thema.

Urlauber sollten sensibel für Kinderausbeutung sein – das fordert der Tourismus-Professor Harald Pechlaner von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Der Reisebereich wachse, und mit ihm insbesondere die sexuelle Ausbeutung von Kindern, sagte Pechlaner am Mittwoch in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als Urlauber solle man dahingehend wachsam sein. “Im Hotel nimmt ein Gast, der sonst immer allein war, auf einmal ein Kind mit ins Zimmer? Melden Sie derlei verdächtige Beobachtungen der Rezeption! Lieber einmal zu viel Bescheid geben als einmal zu wenig.” Schließlich gehe es um den Schutz von Kindern.

Kinder seien hilf- und wehrlose Menschen, für deren Wohlergehen sich jeder verantwortlich fühlen solle, auch im Urlaub, ergänzte Pechlaner. “Ethisch korrektes Reisen, ja Leben geht nicht ohne diesen Gedanken. Nicht umsonst haben die Vereinten Nationen den Kinderschutz zu einem ihrer Ziele im Sinne der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung erklärt.” Reisende könnten Beobachtungen auf dontlookaway.report auch online melden.

Weitere Tipps und Hinweise zu Zertifizierungen böten Internetportale wie thecode.org und Organisationen wie ECPAT, so der Wissenschaftler. Als Gast könne man zudem seinen Reiseveranstalter oder sein Hotel nach Vorkehrungen zum Schutz vor Kinderausbeutung fragen, um Druck auf die Branche auszuüben.

Pechlaner äußerte sich anlässlich eines Podiums zum Thema Kinderausbeutung im Tourismus, das an diesem Donnerstag in Rom stattfindet. Veranstalter sind die “School of Transformation and Sustainability” der KU, deren Gründungsdekan Pechlaner ist, das Center for Advanced Studies des Südtiroler Forschungszentrums Eurac Research sowie das Institut für Anthropologie der Päpstlichen Universität Gregoriana. Kooperationspartner ist die weltweit tätige Kinderschutz-Organisation ECPAT mit Sitz in Thailand.

Unter sexueller Ausbeutung im Tourismusbereich leiden Pechlaner zufolge Millionen Minderjährige auf der ganzen Welt, auch in Europa. Genaue Zahlen gebe es nicht. “Die Ausbeutung von Kindern in diesem Bereich ist leider wissenschaftlich noch kaum erforscht. Unser Podium gibt hoffentlich einen Anstoß dazu.”