Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist jünger als gedacht. Forscher fanden heraus: Die älteste Spur stammt aus dem Jahr 1678. Warum eine verschmierte Ziffer das Jubiläum verändert.
Der Nürnberger Christkindlesmarkt kann 2028 erst sein 350-jähriges und nicht sein 400-jähriges Bestehen feiern, wie bisher stets angenommen: Das teilte die Stadt Nürnberg am Donnerstag mit. Das Stadtarchiv und das Germanische Nationalmuseum hätten zur Vorbereitung auf den bevorstehende Jubiläum noch einmal nachgeforscht. Eine genauere Untersuchung des ältesten Hinweises auf den Weihnachtsmarkt – eine historische Schachtel – habe ergeben, dass es sich bei der darauf stehenden Jahreszahl um 1678 und nicht um 1628 handle.
Die Widmung auf der Unterseite der Schachtel laute: “Regina Susanna Harßdörfferin von der / Jungfrau Susanna Eleonora Elbsin zum / Kindles marck überschickt” – dann folge die Jahreszahl. Deren dritte Ziffer sei leicht verschmiert und teilweise durch einen Tintenklecks verdeckt. Weder Quellen noch fototechnische Untersuchungen hätten zu einem Ergebnis geführt. Daten aus dem Stadtarchiv wiesen jedoch darauf hin, dass die junge Harsdörffer zwischen 1663 und 1731 gelebt habe. Die Schenkerin Susanna Eleonora Elbs sei frühestens 1651 oder 1652 geboren worden. 1628 scheide somit aus.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte zu den Neuigkeiten: “Egal, ob unser weltberühmter Christkindlesmarkt nun 400 oder 350 Jahre alt ist – er ist ein Aushängeschild unserer Stadt und Teil unserer Identität.”