Flüchtlinge bekommen elektronische Gesundheitskarte

Die AOK beginnt mit der Verteilung der Karten, die Asylsuchenden besseren Zugang zur medizinischen Versorgung bringen soll.

Gesundheitskarten werden in Schleswig-Holstein an Flüchtlinge verteilt (Symbolbild)
Gesundheitskarten werden in Schleswig-Holstein an Flüchtlinge verteilt (Symbolbild)Tim Reckmann / Pixelio

Kiel. In Schleswig-Holstein sind die ersten elektronischen Gesundheitskarten an Flüchtlinge übergeben worden. Damit haben sie direkten Zugang zur medizinischen Versorgung und müssen nicht mehr für jede Behandlung einen Behandlungsschein beantragen. Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) und der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann überreichten die Karten an eine syrische Familie, wie die AOK am Montag in Kiel mitteilte.
In diesen Tagen versenden die gesetzlichen Krankenkassen im nördlichsten Bundesland mehrere tausend elektronische Gesundheitskarten an Asylbewerber. Die Kommunen werden so von zahlreichen Verwaltungsvorgängen entlastet. Die Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung werden dadurch nicht belastet, versicherte Ackermann. Die Kosten würden über Steuern finanziert.

Rahmenvertrag mit Krankenkassen

Zur flächendeckenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge hatten Alheit und nahezu alle gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein im Oktober 2015 eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. In ihr sind auch die Kostenerstattungen für die Kassen geregelt. Sie werden mit der Gesundheitskarte auch für die Kommunen als Dienstleister aktiv.
Nach Angaben des Kieler Innenministeriums kamen in diesem Jahr bislang 1.619 Asylsuchende nach Schleswig-Holstein und wurden hier registriert (Stand 18.1.2016). Im vergangenen Jahr wurden 52.000 asylsuchende Flüchtlinge aufgenommen. (epd)