Film mit und Doku über Filmstar Joaquin Phoenix als TV-Premiere

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Der US-amerikanische Schauspieler Joaquin Phoenix ist ein extremer Grenzgänger, der es mit der Darstellung von Außenseitern und labilen Charakteren zu großem Ruhm gebracht hat. Für die Glaubwürdigkeit seiner Figuren geht Phoenix dabei auch an körperliche Grenzen.

Phoenix und sein früh verstorbener Bruder River Phoenix wuchsen in einer Hippie-Familie auf und sorgten schon als Kinderdarsteller für Einkommen. Der frühe Tod seines älteren Bruders River wurde für Joaquin Phoenix zum einschneidenden Ereignis. Er bleibt fortan misstrauisch gegenüber Presse und Öffentlichkeit.

Auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere schien er 2009 alles über Bord zu werfen und die Schauspielerei hinter sich zu lassen. Er hatte in Blockbustern gespielt, war Kaiser Commodus in “Gladiator” und Johnny Cash in “Walk the Line”, und er hatte zwei “Oscar”-Nominierungen erhalten. Das alles wollte er hinter sich lassen.

Doch ein paar Jahre später scheint dieser Aufstand wieder hinter ihm zu liegen; Joaquin Phoenix ist erneut Teil des Hollywoodsystems und glänzt mit Parts in wie in “Her” oder “Come on, Come on” als subtiler Charakterdarsteller. Für seine eindringliche Verkörperung des “Joker” gewann er 2020 den “Oscar” und punktet neuerdings auch in der Fortsetzung “Joker: Folie a Deux”.

In der Dokumentation (22.05 – 23.00 Uhr)geht Tom Ehrhardt dem Leben und der Karriere des obsessiven Darstellers nach, der in jüngerer Zeit auch als Tier- und Naturschützer hervortritt.

Zuvor zeigt Arte (20.15 – 22.05 Uhr), eine Filmbiografie des US-Cartoonisten John Callahan (Joaquin Phoenix) von 2018. Callahan liebt Partys, Drogen und krasse Witze. Sein in jeder Hinsicht zügelloses Leben nimmt eine extreme Wendung, als er sturzbetrunken einen Autounfall verursacht und querschnittsgelähmt im Rollstuhl landet. Sein hemmungsloses Trinken hört damit nicht auf, sondern hat nun erst recht einen Grund. Bis ihn seine Freundin Annu (Ronney Mara) und sein Therapeut Donny (Jonah Hill) zu einer Entziehungskur überreden. Während dieser Therapie beginnt John zu zeichnen.

Seine Karikaturen, die genauso respektlos und politisch unkorrekt sind wie sein Humor, machen ihn schnell bekannt. Vor seiner spitzen Feder ist niemand sicher, weder seine eigene Behinderung noch benachteiligte Randgruppen der Gesellschaft. Das bringt ihm Bewunderung, aber auch heftigen Hass ein.

Die Filmbiografie über den US-Cartoonisten John Callahan (1951-2010) fokussiert sich auf die entscheidenden Wendepunkte im Leben des Underground-Künstlers. Der Film von Gus van Sant legt die inneren und äußeren Gebrechen von Callahan mit einer großen Portion schwarzen Humors offen; Callahans Sarkasmus wird durch die optimistisch-menschenfreundliche Tonlage des Films jedoch gemildert, die auf tragikomische Weise zeigt, wie man mit schweren Schicksalsschlägen, Wut und Trauer umgehen kann.