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Feldraine für mehr Artenvielfalt: Herbstaussaat gestartet

Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW) hat am Mittwoch in Vippachedelhausen bei Sömmerda die diesjährige Herbstaussaat auf neu angelegten Feldrainen im Rahmen des Bundesprojekts „Via Natura“ gestartet. So sollen dort auf einer Gesamtfläche von drei Hektar dauerhaft artenreiche Rückzugsorte für Insekten, Vögel und Kleintiere entstehen, sagte Kummer vor Ort. Das Projekt zeige, dass Naturschutz und Landwirtschaft keine Gegensätze seien.

Das Programm laufe noch bis zum kommenden Jahr, sagte Kummer. Doch schon heute sei die geplante Fläche mit 65 Hektar um zehn Hektar übertroffen worden. Mit jedem neuen Feldrain wachse die Vielfalt in der Thüringer Kulturlandschaft.

Thüringens Landwirtschaftsstaatssekretär Marcus Malsch (CDU) erklärte, Produktivität und Biodiversität müssten sich in der Landwirtschaft nicht ausschließen. Feldraine schafften neuen Lebensraum für Insekten, Feldvögel und Kleintiere, verbesserten die Bodenstruktur und könnten helfen, Wasser in der Fläche zu halten. Solche Projekte machten sichtbar, wie moderne Landwirtschaft Teil der Lösung sein könne, wenn es um Klima- und Artenschutz gehe.

Der ökologische Erfolg auf den Flächen hat sich den Angaben zufolge bereits eingestellt. Fortlaufende Untersuchungen im „Via Natura“-Projektgebiet hätten zwischen 2021 und 2024 mehr als 400 Pflanzenarten auf den Flächen dokumentiert. Zudem seien mehr als 240 Wildbienenarten und Hummeln nachgewiesen worden. Dies entspreche über der Hälfte aller in Thüringen vorkommenden Arten. Ziel sei es, biotopverbundene Strukturen in der Agrarlandschaft zu stärken.