FDP rechnet mit mehr Flüchtlingen in Schleswig-Holstein

Wie sich die Flüchtlingsverteilung innerhalb Europas nach der Einführung von Grenzkontrollen in Dänemark vor allem für das Nachbarland Schleswig-Holstein auswirken könnte, berichtet die FDP.

Die FDP befürchtet, dass sich nach dem Grenzschluss die Flüchtlinge an der Grenze zu Dänemark stauen könnten.
Die FDP befürchtet, dass sich nach dem Grenzschluss die Flüchtlinge an der Grenze zu Dänemark stauen könnten.epd-bild/Thomas Lohnes

Düsseldorf/Kiel. Nach der Wiedereinführung der Grenzkontrollen durch Dänemark rechnet der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki mit einer kurzfristigen Erhöhung der Flüchtlingszahlen in Schleswig-Holstein. Es sei für überzeugte Europäer "erschreckend, dass der Gedanke eines Europas ohne Grenzen nach und nach aufgegeben wird", sagte der FDP-Fraktionschef im Kieler Landtag der "Rheinischen Post" (Dienstag) in Düsseldorf. Von der Bundesregierung und der schleswig-holsteinischen Landesregierung erwarte er größtmöglichen diplomatischen Einsatz, um das zu verhindern. 
Dänemark hatte am Montag angekündigt, angesichts des Flüchtlingsandrangs wieder Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland einzuführen. Die Kontrollen sollen vorübergehend und stichprobenartig durchgeführt werden. Die dänische Regierung will verhindern, dass aufgrund der am Montag ebenfalls von Schweden aufgenommenen Passkontrollen zu viele Flüchtlinge in Dänemark stranden. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) kritisierte, die Kontrollen würden insbesondere Pendler in der Grenzregion belasten. Dem Bericht zufolge hat Schleswig-Holstein vorsorglich in Kiel, Lübeck, Flensburg und Puttgarden zusätzliche Flüchtlingsunterkünfte geschaffen. (epd)