Expertin: Bildungsminister sollen für TikTok-Kompetenz sorgen
Der Umgang mit Sozialen Medien müsse in der Schule gelernt werden. Das folgern Bildungsexperten aus einer Befragung von Lehrern. Bei einer Ministerkonferenz soll darüber gesprochen werden.
TikTok und Co. sollen nach dem Willen von Bildungsexperten im Unterricht behandelt werden – gerade weil viele Jugendliche so viel Zeit mit den Sozialen Medien verbringen. “Die intellektuelle Medienbildung ist mit politischer Bildung zu verknüpfen”, forderte die Direktorin der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel, am Montag vor Journalisten. Sie verwies auf die Ergebnisse einer neuen Befragung ihrer Einrichtung. Darin benennen Lehrerinnen und Lehrer die starke Rolle von Sozialen Medien, die etwa für viele Schülerinnen und Schüler zur Information über den Überfall der Hamas auf Israel genutzt würden.
Schnabel sprach von einer Parallelwelt bei Jugendlichen, die vielfach TikTok, Instagram und andere Plattformen täglich nutzen. Im Gegensatz dazu hätten viele ihrer Lehrer dort nicht einmal ein eigenes Konto. Die Direktorin wolle daher auch mit der Kultusministerkonferenz der Länder über die verschiedenen Formen von Nutzerverhalten im Internet sprechen. Im Oktober sei sie mit den Ministerinnen und Ministern verabredet. Auch dabei werde der Hamas-Überfall und seine Darstellung auf den Plattformen im Fokus stehen. Notwendig sei eine Institutionalisierung der Medienbildung in Schulen, forderte Schnabel.
Präsidentin der Kultusministerkonferenz ist die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). Sie hatte zuletzt vor der Landespressekonferenz in Saarbrücken die Bedeutung von Internet-Kompetenzen in den Schulen betont. Die Schüler müssen laut Streichert-Clivot ihre “Lebensrealität” in der Schule wiederfinden können.