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Experten kritisieren Investitionen von Entwicklungsbank DEG

Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) fördert und finanziert private Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Wie sie dies tut, stößt nicht immer auf Zustimmung.

Das Netzwerk Steuergerechtigkeit übt Kritik an Investitionen der Entwicklungsbank DEG. Das Geld komme zu Teilen sogenannten Offshore-Finanzplätzen in Steueroasen wie den Kaimaninseln und Mauritius zugute, teilte das Netzwerk am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung einer Studie zu dem Thema mit.

Der in der Untersuchung festgestellte Gesamtschaden sei zwar vergleichsweise gering, hieß es. “Deutlich sichtbar wird jedoch, dass die DEG durch ihre Geschäftsbeziehungen Strukturen legitimiert, die über illegitime Finanzflüsse großen Schaden in Partnerländern anrichten.”

Zudem bemängelte das Netzwerk ein Transparenzdefizit bei der Entwicklungsbank. Die im hauseigenen “Entwicklungspolitischen Bericht” veröffentlichten Zahlen erlaubten “keine ausreichenden Rückschlüsse über die entwicklungs- und nachhaltigkeitspolitischen Wirkungen” der jeweiligen Investitionen.

In der Kritik stehen vor allem Investitionen der DEG in “Private Equity Funds” sowie in Zwischengesellschaften in “Offshore-Finanzzentren”.

Über niedrige und anonyme Strukturen sorgten Offshore-Finanzplätze dafür, “dass ein Teil des für nachhaltige Entwicklung dringend benötigten Geldes in den Taschen der globalen Finanzelite landet”, so das Netzwerk Steuergerechtigkeit. Dies widerspreche Zielen der Bundesregierung.

Die DEG wies die Vorwürfe zurück. “Annahmen und Schlussfolgerungen in dem Bericht können wir nicht nachvollziehen”, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Beteiligungen an Private Equity Funds dienten dazu, gerade kleine und mittlere Unternehmen in sich entwickelnden Ländern mit benötigtem Kapital zu versorgen. “Die DEG finanziert nur solche Gesellschaften mit, die ausschließlich in Unternehmen in Entwicklungsländern investieren.”

Zum Vorwurf mangelnder Transparenz teilte die DEG unter anderem mit, dass man in verschiedenen Online-Publikationen und Formaten über die eigene Arbeit und die mitfinanzieren Vorhaben informiere.

Die DEG mit Sitz in Köln wurde 1962 als eigenständige Einrichtung des Bundes gegründet. Inzwischen ist sie eine Tochter der KfW-Bankengruppe, die von Bund und Ländern getragen wird. Dem Netzwerk Steuergerechtigkeit gehören unter anderem Gewerkschaften sowie kirchliche und entwicklungspolitische Organisationen wie Misereor und FIAN an.