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Experte: Frauenfeindlichkeit im Netz ist zur Normalität geworden

Hasskommentare und Belästigung im Netz ist für Frauen nach Einschätzung eines Experten mittlerweile traurige Normalität. Für viele Frauen sei es zu einer Art Normalität im digitalen Raum geworden, mit Frauenfeindlichkeit konfrontiert zu werden, sagte der Leiter des Instituts für Cyberkriminologie an der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg, Thomas-Gabriel Rüdiger, am Samstag in RBB-Inforadio: „Und es fängt leider schon in sehr frühen Jahren an.“

Dazu gehört laut Rüdiger etwa das Phänomen des Cyber-Grooming, wenn Sexualtäter und -täterinnen auf Kinder einwirken. Knapp drei Viertel der davon betroffenen Kinder seien Mädchen, sagte der Professor für Kriminalistik, Cyberkriminalwissenschaft und Kriminalprävention.

„Wir haben jetzt zwei Generationen mindestens heranwachsen lassen, für die das eine Normalität war, und wo man es nicht geschafft hat, im digitalen Raum für Sicherheit zu sorgen“, sagte Rüdiger. Es gebe Gruppen, die Frauen im digitalen Raum versuchten zu marginalisieren. Junge Frauen erlebten seit ihrer Kindheit, dass sie mit „creepy Typen“ im Netz kommunizieren mussten. Er spricht von einer „absoluten Massenkriminalität im digitalen Raum“.

Zum besseren Schutz der Mädchen und Frauen sei es notwendig, Strukturen anzupassen und sich um eine „digitale Ethik“ zu kümmern. Zudem müssten die Anzeigemöglichkeiten im Netz verbessert werden.