EU: Lage im Sudan entwickelt sich zu humanitärer Katastrophe

Allein in der Hauptstadt Khartum sind mehr als 500 Menschen getötet worden. Die EU will einen Waffenstillstand auf die Beine stellen.

In Sudans Hauptstadt Khartum wird weiter gekämpft
In Sudans Hauptstadt Khartum wird weiter gekämpftImago / Xinhua

Die Europäische Union (EU) hat die seit Mitte April andauernden Kämpfe im Sudan erneut verurteilt. „Die ohnehin schon schlimme Lage entwickelt sich zu einer humanitären Katastrophe“, erklärte der EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, Olivér Várhelyi, im EU-Parlament in Straßburg.

Seit Beginn des Konflikts sind Várhelyi zufolge allein in der Hauptstadt Khartum mehr als 500 Menschen getötet und 6.000 verletzt worden. „Die Lage in den Randgebieten, vor allem in Darfur, ist noch dramatischer und wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen“, sagte er. Hintergrund der Kämpfe ist eine Rivalität zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF).

EU koordiniert internationale Gemeinschaft

Die EU werde sich weiterhin für eine politische Lösung einsetzen und die Bemühungen der gesamten internationalen Gemeinschaft koordinieren. Das kurzfristige Ziel sei ein dauerhafter Waffenstillstand, damit sich die Zivilbevölkerung in Sicherheit bringen kann und die humanitären Akteure lebensrettende Hilfe leisten können. Sobald es die Sicherheitslage zulasse, werde die EU bereit sein, im Rahmen eines koordinierten Team-Europe-Ansatzes einzugreifen.