„Es geht hier um Menschen“

Mit dem Aufruf, die Seenotrettung im Mittelmeer zu unterstützen, hat sich der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm für das Bündnis United4Rescue eingesetzt. Stellvertretend nahm er einen Award der Kreativbranche entgegen.

Auf der Flussschifferkirche in Hamburg warb der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (Mitte), für mehr Menschlichkeit bei der Seenotrettung.
Auf der Flussschifferkirche in Hamburg warb der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (Mitte), für mehr Menschlichkeit bei der Seenotrettung.epd/Julia Reiß

Hamburg. Mit deutlichen Worten hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in Hamburg zum Einsatz für die Seenotrettung im Mittelmeer aufgerufen. „Jeder kann etwas tun, auch kleine Aktionen helfen“, sagte er in der Flussschifferkirche im Hafen. Das Thema der geflüchteten Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, müsse noch sichtbarer werden. Gemeinsam mit Michael Schwickart, Vorstand des Bündnisses United4Rescue, warb er auf einer Veranstaltung der Kreativbranche.

Bedford-Strohm fordert sofortige humanitäre Lösung

„Die Pandemie habe Europa gezeigt, dass massive Krisen nur zu bewältigen sind, wenn Mitgefühl, Solidarität, kurz: Menschlichkeit mobilisiert werden könne, sagte der bayerische Landesbischof. „Das muss nun auch bei der Seenotrettung und Aufnahme der Geretteten in Europa möglich werden.“

Die "Sea-Eye 4" wurde in Palermo festgesetzt.
Die "Sea-Eye 4" wurde in Palermo festgesetzt.Philipp Reiss / epd

„Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen unsere Wut in Energie umwandeln“, sagte Schwickart und bezog sich auf die Festsetzung der „Sea-Eye 4“ in der vergangenen Woche. Das Rettungsschiff „Sea-Eye 4“ war im Hafen von Palermo festgesetzt worden. Es ist neben der „Sea-Watch 4“ das zweite Bündnisschiff von „United4Rescue“. Die „Sea-Eye 4“ war seit Mai auf ihrem ersten Einsatz und hat nach Angaben von Sea-Eye bisher 408 Menschen aus Seenot gerettet.

ADC-Kreativaward für Heinrich Bedford-Strohm

Anlass war die Verleihung des ADC-Kreativawards an die Agentur Philipp und Keuntje für die Kampagne „Drowned Requiem“, die sie zur Spendensammlung für United4Rescue entwickelt hatte.

epd/Julia Reiß

Agenturchef Bernhard Fischer-Appelt widmete Bedford-Strohm die Auszeichnung und überreichte ihm die Urkunde auf der Flussschifferkirche. (epd)