Es bleibt das Gute

In „Der große Sommer“ beschreibt Ewald Arenz, wie Frieder erwachsen wird – ein Roman mit Graustufen.

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Es sind Ferien, aber Frieder muss lernen. Mathe und Latein, für seine Nachprüfungen. Doch im Freibad, auf der Leiter zum Fünfmeter-Brett, in dem Moment, in dem seine Knie ohnehin schon weich sind, lernt er Beate kennen. Beide trauen sich den Sprung ins eiskalte Wasser. Was für ein Sommer.

Der Bauch kribbelt, die Hitze flirrt, die Blätter rauschen, die Nächte sind kurz, alles ist intensiv. Frieder verbringt diesen Sommer nicht nur mit Beate aus dem Freibad, sondern auch mit seiner Schwester Alma und seinen besten Freund Johann. Und: mit seinen Großeltern. Bei ihnen lebt er, um Grammatik, Vokabeln und Formeln zu büffeln. „An den Vormittagen lernst du von acht bis zwölf. Danach hast du frei“, ordnet sein Großvater an. Und so geschieht es.

Verliebt bis über beide Ohren

Generationen prallen aufeinander – Generationen, die voneinander lernen und sich näherstehen, als sie dachten. Der strenge Großvater, ein angesehener Professor, und seine freiheitsliebende Großmutter entpuppen sich als fürsorgliche Wegbegleiter für Frieder. Denn er ist nicht nur zum ersten Mal in seinem Leben bis über beide Ohren verliebt, er ist auch mit dem Tod konfrontiert. Freundschaften und Liebe werden plötzlich infrage gestellt.

Ewald Lenz erzählt vom Erwachsenwerden in Deutschland in einer Zeit, in der es noch keine Mobiltelefone, geschweige denn Smartphones gab. „Der große Sommer“ ist nicht blauäugig geschrieben, sondern ist ein Roman mit Graustufen. Ewald Lenz schildert das, was sich hinter menschlichen Oberflächen verbirgt: Das Gute, nichtsdestotrotz.

Ewald Arenz: Der große Sommer.
Dumont 2021, 360 Seiten, 20 Euro.

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