Der Diözesane Ethikrat im Erzbistum Paderborn hat eine Empfehlung zum Umgang mit Suizidassistenz in katholischen Einrichtungen und Diensten herausgegeben. Die Broschüre solle Mitarbeitenden und Verantwortlichen Orientierung geben, wenn Menschen in Einrichtungen der Alten- und Krankenhilfe den Wunsch nach einem assistierten Suizid äußern, teilte der Caritasverband für das Erzbistum am Donnerstag mit. Auf 24 Seiten werde aufgeschlüsselt, welche Mitwirkungshandlungen in solchen Fällen in kirchlichen Einrichtungen aus ethischer Sicht zulässig sind und welche Verantwortung Träger sowie Leitungsebenen tragen.
„Katholische Einrichtungen bleiben der Achtung und Förderung des Lebens verpflichtet – in allen Phasen und bis zuletzt“, stellt der Ethikrat im Diözesan-Caritasverband in seiner Empfehlung klar. Gleichzeitig gelte es, Menschen mit ihren Sorgen, Ängsten und Leiderfahrungen nicht allein zu lassen. Wo Menschen den Tod als einzigen Ausweg sehen, könne vor allem eine Ausweitung des palliativ-medizinischen Angebots wirksam der Suizidprävention dienen, hieß es.
„Die Empfehlung versteht sich als Ausdruck der Solidarität mit allen, die in der Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen tätig sind“, schreiben der Paderborner Erzbischof Udo-Markus Bentz und Diözesan-Caritasdirektor Ralf Nolte in einem Begleitbrief an die katholischen Einrichtungen und Dienste in der Region. Zugleich wolle der Ethikrat dazu beitragen, „Handlungssicherheit in einem ethisch hochsensiblen Feld zu schaffen“. Im Vordergrund stehe dabei das christliche Menschenbild mit seiner Vorstellung von der unverlierbaren Würde des menschlichen Lebens. „Diese Haltung ist richtungsweisend für katholische Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen“, betonen Bentz und Nolte.