Erlanger forschen in Ozeanen zum Klimawandel
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) beteiligt sich ab September an einem Forschungsprojekt zum Schutz der Weltmeere. Wie die Uni mitteilte, wird das interdisziplinäre Team des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, der Universität Oldenburg, dem Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg und der FAU vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,5 Millionen Euro über drei Jahre gefördert.
Das Projekt mit dem Namen „Ageless“, das für eine zeitlose Betrachtung der Biodiversität steht, soll der Frage nachgehen, wie die vom Klimawandel betroffenen Meereslebewesen geschützt werden können. Besonders im Fokus stehen dabei die Ozeane jenseits der nationalen Hoheitsgebiete, so die Mitteilung weiter. Untersucht werden sollen beispielsweise winzige Mikrofossilien, die sich am Ozeanboden über Jahrzehnte und Jahrtausende ablagern. Die Forschenden erhoffen sich dadurch Informationen, wie einzelne Arten und ganze Ökosysteme auf Umweltveränderungen in der Vergangenheit reagiert haben. Auf Basis dessen sollen Schutzkonzepte für den Ozean von morgen entwickelt werden.
An der FAU nimmt das Team um Wolfgang Kießling, Professor am Lehrstuhl für Paläoumwelt, an dem Forschungsprojekt teil. Es untersucht Plankton, die Nahrungsbasis für viele andere Meeresbewohner. Die Forschenden nutzen Daten aus Tiefseebohrungen und lesen daraus die Verbreitungs- und Evolutionsmuster des Planktons in den vergangenen Millionen Jahren ab. Daraus entwickeln sie Modelle, mit deren Hilfe prognostiziert werden soll, wie sich Plankton und damit das gesamte Leben im offenen Ozean in Zukunft entwickeln wird. „Wir erwarten durch die globale Erwärmung eine weitere polwärtige Wanderung der Meeresbewohner, aber die Wanderung wird bei verschiedenen Arten unterschiedlich stark sein“, sagt Kießling. „Wir brauchen diesen Blick in die Vergangenheit für die Projektion in die Zukunft“. (00/2554/28.08.2024)