EKKW halbiert die Zuweisung für ihre Kindertagesstätten
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wird die Zuweisungen an ihre Kindertagesstätten deutlich kürzen. Ab 2027 werden die jährlichen Mittel für die rund 200 Einrichtungen um vier Millionen Euro sinken, wie die kurhessische Synode am Mittwoch im nordhessischen Hofgeismar beschloss. Die sogenannte Kita-Zuweisung beträgt dann noch rund 3,5 Millionen Euro.
Grundlage der Entscheidung ist der Haushaltskonsolidierungsprozess, der die Landeskirche zu deutlichen Einsparungen zwingt. Dennoch halte die EKKW an ihren Kindertagesstätten fest. Sie seien ein wichtiges kirchliches Handlungsfeld, in das die Landeskirche bewusst weiterhin viel Geld investiere, führte EKKW-Bildungsdezernentin Dr. Gudrun Neebe aus.
Die Landeskirche wird sich laut Synodenbeschluss weiterhin am Defizit-Ausgleich zwischen Kommune und kirchlichem Träger beteiligen, künftig jedoch nur noch mit fünf statt bislang zehn Prozent. Der neue Verteilschlüssel tritt zum 1. Januar 2027 in Kraft. Laut der EKKW-Bildungsdezernentin ist eine Reduzierung des kirchlichen Anteils an den Gesamtkosten notwendig, um weiterhin als verlässlicher Partner der Kommunen evangelische Kitas betreiben zu können. Neben der Defizit-Beteiligung erbringe die Kirche weitere erhebliche Eigenanteile: So seien die evangelischen Träger unter anderem für Bauunterhalt und Geschäftsführung zuständig.
Um Kirchengemeinden zu entlasten und den Beitritt zu evangelischen Kita-Trägerverbünden zu fördern, wird zudem die finanzielle Beteiligung der Kirchengemeinden an der Defizit-Übernahme zum 1. Januar 2027 abgeschafft. Zugleich wird die landeskirchliche Kita-Zuweisung erhöht. 188 der 212 Kitas gehören den Angaben zufolge zum 1. Januar 2025 bereits einem Trägerverbund an. Künftig soll dies flächendeckend der Fall sein, um wirtschaftliche und personelle Synergien zu nutzen und zur Professionalisierung der Arbeit beizutragen.
Die Synode beschloss zudem, dass weiterhin gut begründete Erweiterungen oder Neugründungen von evangelischen Kitas möglich sind. Ebenso soll die Vernetzung mit anderen Einrichtungen vorangetrieben werden. Dabei seien auch ökumenische Trägerschafts-Modelle denkbar, um auch künftig ein breites Angebot christlich geprägter Kitas zu gewährleisten.