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EKD-Ratsvorsitzende kritisiert Verschwendung von Lebensmitteln

Zum Erntedankfest kritisiert die EKD-Ratsvorsitzende, dass zu viele Lebensmittel in Deutschland verschwendet werden würden. Nahrung bestehe aus den Gaben Gottes, sagt sie.

Viele noch genießbare Lebensmittel landen im Müll
Viele noch genießbare Lebensmittel landen im MüllImago / epd-bild

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, beklagt zum Erntedankfest eine zu hohe Lebensmittelverschwendung in Deutschland beklagt. „Es schmerzt zu sehen, wie viele Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen werden“, erklärte sie in Hannover. Allein für weggeworfene Backwaren werde in Deutschland eine Anbaufläche der Größe Berlins benötigt. „Das ist bedrückend und braucht unser aller Willen und Anstrengung, dies zu ändern“, sagte Fehrs anlässlich des kirchlichen Erntedankfests an diesem Sonntag.

Die Hamburger Bischöfin erklärte, Erntedank erinnere daran, „dass unsere Nahrung aus den Gaben Gottes besteht“. Deshalb dürfe man es nicht verschwenden. Jede vermiedene Verschwendung sei ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Schöpfung sowie gegenüber den Produzentinnen und Produzenten.

Erntedank: Arbeit auf Feldern ist “hart”

Die Arbeit von Landwirtinnen und Landwirten auf Feldern, Höfen und in Ställen „ist hart, ihre Zukunft oft ungewiss“, ergänzte Fehrs. Viele kämpften ums wirtschaftliche Überleben. „Wer heute Erntedank feiert, sollte auch hinhören, wo Menschen in der Landwirtschaft existenzielle Sorgen plagen“, sagte sie.

Jährlich fallen in Deutschland nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums rund 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. 58 Prozent davon kommen aus Privathaushalten. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft teilte kürzlich mit, dass jährlich durchschnittlich 9,7 Kilogramm Brot oder Backwaren pro Person im Müll landeten. Um das Getreide dafür anzubauen, sei eine Fläche in etwa der Größe Berlins nötig.