“Eine zügigere Antragsbearbeitung durch die Behörden wäre hilfreich”

Der evangelische Kirchenkreis Mecklenburg und der Energieversorger Wemag hatten im Jahr 2014 die „Kirchliche EnergieWerk GmbH“ (KEW) gegründet, um den Klimaschutz voranzutreiben, selber Öko-Strom und -Wärme für die kirchliche Nutzung zu erzeugen und um als Dienstleister zur Energieberatung im Raum der Kirche zu agieren. Der neue KEW-Geschäftsführer Wolfgang von Rechenberg zog gegenüber dem Evangelischen Pressedienst eine Bilanz.

epd: Welche Bilanz kann das Energiewerk im Bereich der Windenergie ziehen?

Wolfgang von Rechenberg: Für die Errichtung der ersten vier Windenergieanlagen liegen die Genehmigungen vor. Für weitere zehn Anlagen werden in den kommenden Monaten die Genehmigungen erwartet. Die hochkomplexe Planungsphase ist an weiteren aussichtsreichen Standorten eingeleitet. In den Jahren zuvor war es notwendig geworden, den mehrjährigen, behördlich zu verantwortenden Genehmigungsstau aufzulösen. Hier trat der Erfolg schließlich durch die gerichtliche Klärung aufgrund der eingereichten Untätigkeitsklagen ein.

epd: Was tat sich in den Bereichen Solarenergie und E-Mobilität?

Rechenberg: Zur Solarenergiegewinnung gab es viele Anfragen ans KEW, und das KEW stellte Informationen zur Verfügung oder beriet. Derzeit befinden sich mehrere Projekte in der Vorbereitung. In Sabel bei Burg Stargard wird seit einigen Jahren zuverlässig elektrischer Strom aus einer Solaranlage geliefert.

Zur Elektromobilität gab es viele allgemeine Anfragen sowie über ein Dutzend umfassende Beratungen bei interessierten kirchlichen Einrichtungen sowie Mitarbeitenden. Die Klimastiftung des mecklenburgischen Kirchenkreises kann die Kosten für die Ladestation, für die notwendigen Erdarbeiten sowie die E-Pkw-Leasingrate bezuschussen. Bisher wurden über 20 Förderanträge positiv beschieden, von denen 18 Projekte bereits umgesetzt wurden. E-Autos und Ladeboxen gibt es zum Beispiel in der Kirchenkreisverwaltung und in den Kirchengemeinden Gresse-Granzin und Rechlin.

epd: Was sind die größten Hürden auf dem Weg zu mehr Erzeugung von Öko-Strom auf Kirchenland und mehr Nutzung regenerativer Energien durch Kirchengemeinden?

Rechenberg: Eine zügigere Antragsbearbeitung durch die Genehmigungsbehörden wäre hilfreich. Wichtig bleibt, die Belange des Vogelschutzes, des Schallschutzes, der Abstände zu Wohngebäuden, des Bodenschutzes, der technischen Sicherheit, der Wirtschaftlichkeit, des Landschaftsschutzes, der Rückbaugarantien, der luftverkehrsrechtlichen Vorgaben und anderes mehr zu berücksichtigen. Die Kapazitäten für die jeweils erforderlichen Gutachten sind allerdings begrenzt.