Eine ganz eigene Welt

In „Allein unter Bienen“ von Sofía Segovia freunden sich zwei sehr verschiedene Kinder an. Und ihre Freundschaft hält.

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Mexiko zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die alte Amme Reja der Gutsbesitzerfamilie Morales findet ein Baby unter einer Brücke. Keiner hat gesehen, wer es dort hingelegt hat. Angezogen wird die alte Frau durch das Summen eines Bienenschwarms. Das Kind ist vollständig von Bienen eingehüllt, die es beschützen. Reja nimmt Kind und Bienen mit in ihre Hütte und nennt den Jungen, der mit einem Wolfsrachen zur Welt gekommen ist, Simonopio. Die Landarbeiter auf dem Gut sind skeptisch, denn sie glauben, das Kind sei vom Teufel gebracht worden. Aber die Amme ernährt es mit Ziegenmilch und Honig und hilft ihm so zu überleben.

Später wird die Gutsherrin im Alter von 39 Jahren noch einen Sohn zur Welt bringen, und Simonopio wird sein Beschützer werden, so wie die Bienen auch weiterhin Simonopio beschützen. Die beiden Jungen bilden eine Symbiose, die auf die Ewigkeit angelegt zu sein scheint. Nicht nur einmal rettet Simonopio ihm und der Familie das Leben.

Sofía Segovia lässt in ihrem Roman in bester Tradition lateinamerikanischer Familienromane eine ganz eigene verzauberte Welt entstehen, in der zwar auch Dürrekatastrophen, Bürgerkrieg und die Spanische Grippe gewaltige Veränderungen bringen. Aber die Freundschaft der beiden so verschiedenen Kinder überdauert sie alle – fast.

Sofía Segovia: Das Flüstern der Bienen.
List 2021, 479 Seiten, 22 Euro

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