Eine App führt die Besucher über den Kieler Friedhof

Kiel. Wer auf dem Kieler Südfriedhof Informationen über historische Gräber haben möchte, muss nur sein Smartphone oder Tablet zücken. Eine App macht es möglich.

Auf dem Kieler Südfriedhof können sich Besucher mit ihrem Smartphone jetzt per QR-Code zu Gräbern führen lassen und Infos zu den darin bestatteten Personen bekommen. Der 1869 eröffnete Parkfriedhof ist einer von 37 national bedeutsamen Friedhöfen in Deutschland, für die im Zuge des Projektes "Wo sie ruhen" eine Web-App entwickelt wurde. Das Informationsangebot zu rund 1.000 kulturhistorisch bedeutsamen Gräbern und den darin ruhenden Persönlichkeiten ist jetzt online abrufbar – auch direkt auf dem Friedhof übers Smartphone.
Ein QR-Code ist ein quadratisches Symbol aus schwarzen und weißen Vierecken. Wer sich über den Südfriedhof lotsen lassen möchte, benötigt ein Smartphone mit GPS, eine App, die QR-Codes einlesen kann, und viel Ausdauer. Auf dem 13 Hektar großen Südfriedhof in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt gibt es 25 Grabstätten mit individuellen Sprachtexten, die jeweils maximal drei Minuten dauern, sagt Karsten Spitz-Fischer, Fachbereichsleiter fürs Friedhofwesen im Kirchenkreis Altholstein. Die App kann neben dem Smartphone auch mit einem Tablet und am PC aufgerufen werden.

Viele Infos zu bedeutenden Gräbern

Gleich an den Eingangspforten geht es los. Hier steht das Schild mit dem QR-Code. Liest der Besucher ihn mit dem Smartphone ein, kann er sich mit Hilfe der Web-Seite und GPS über den Friedhof zu den einzelnen Grabstätten führen lassen. Zu den Gräbern gibt es jede Menge Sprachinfos per Audio-Datei. Die Texte wurden von Autoren verfasst, die sich jeweils mit den Friedhöfen intensiv beschäftigt haben.
Ausgesucht wurden auch in Kiel historisch wertvolle Grabstätten, betont Jörgen Schulz, stellvertretender Fachbereichsleiter. Gleich im Eingangsbereich des Südfriedhofs geht es los mit der Grabstätte von Hans Wilhelm Ahlmann, dem Gründer des in Kiel bekannten Bankhauses Ahlmann. In der Nähe liegt auch die historische Grabstätte der Bauunternehmer-Familie Brandau. Das bundesweite Projekt wurde vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert.