Ein Podcast über Gott und die Welt

Zwei Pastoren aus dem Norden reden über den christlichen Glauben. Knut Nippe und Malte Detje setzen ihre Themen spontan, haben aber auch Tabus.

Podcast-Pastoren: Malte Detje (l.) und Knut Nippe nehmen die „Tischgespräche“ auf.
Podcast-Pastoren: Malte Detje (l.) und Knut Nippe nehmen die „Tischgespräche“ auf.Privat

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Podcast zu christlichen Fragen zu machen?
Knut Nippe: Malte Detje und ich haben selbst Podcasts gehört und uns darüber ausgetauscht. Irgendwann hatte Malte dann die Idee, dass wir selbst mal einen machen.
Malte Detje: Ich habe schon fünf Jahre lang begeistert Podcasts gehört. Knut Nippe und ich kennen uns schon länger, auch von vielen gemeinsamen Kneipenabenden, bei denen wir Themen hin und her gewälzt haben, bis tief in die Nacht. Irgendwann haben wir dann gesagt, das Format wollen wir gern ins Internet bringen.

„Tischgespräche“ heißt der Podcast – das erinnert sehr an Martin Luther.
Knut Nippe: Martin Luther hat immer in großer Runde gegessen. Er hatte Studenten und andere Leute bei sich zuhause, und die haben ihn zu geistlichen und Glaubensthemen gefragt. Dann hat er spontan erzählt und sich mit den Leuten unterhalten und die haben mitgeschrieben. Diese Schriften wurden veröffentlicht und heißen „Die Tischgespräche“. Da haben wir gedacht, dieses spontane Format, was wir machen, ist daran anlehnen, also nennen wir uns auch „Tischgespräche“.

Luther hat auf die Fragen seiner Studenten und Zuhörer geantwortet, wie ist das bei Ihnen?
Malte Detje: Unser Format lebt ganz von unseren Hörern. Wir bekommen regelmäßig E-Mails, und unsere Hörer schreiben uns, was sie bewegt und stellen uns Fragen oder schlagen Themen vor. Das ist viel mehr, als wir beantworten können. Also machen wir zu den Fragen eine Folge, wo wir uns zutrauen etwas zu sagen.

Gibt es denn Themen, an die Sie sich nicht wagen?
Knut Nippe: Es gibt Fragen, da fühlen wir uns nicht so kompetent, zum Beispiel zur medizinischen Ethik oder der christlichen Haltung zur Organtransplantation. Da denke ich, gibt es Leute, die können mehr dazu sagen oder das besser sagen. Oder bei sehr seelsorgerlichen Fragen, wo ich denke, das würde ich lieber im persönlichen Gespräch machen. Wir wählen also schon aus, was wir für geeignet halten.

Wie entsteht aus einer Hörerfrage eine Folge?
Malte Detje: Wir sprechen uns im Vorfeld ab, bereiten uns vor und dann geht es spontan in den Ring. Wir setzen uns hier an die Mikrofone und lassen uns auch ein bisschen vom Thema treiben. Ich glaube, das ganze Format lebt davon, dass es spontan ist, etwas unfertig und nicht bis ins kleinste Detail vorgeplant. Ich hoffe, diese Spannung merkt man beim Hören.

Für wen ist der Podcast „Tischgespräche“?
Knut Nippe: Also grundsätzlich für Leute, die Interesse an Glaubensthemen haben. Das ist die Mindestvoraussetzung. Wir reden durchaus über sehr theologische Sachen, versuchen aber alle Fachbegriffe zu erklären. Die Hörer müssen nicht Theologie studiert haben.

Was möchten sie mit dem Format vermitteln?
Malte Detje: Ich bin selbst so begeistert vom christlichen Glauben, und ich habe den Eindruck, dass Martin Luther vor 500 Jahren etwas Befreiendes entdeckt hat. Das möchte ich gern mit anderen teilen. Mein eigenes Herz ist einfach voll davon, deswegen machen wir diesen Podcast.
Knut Nippe: Das würde ich auch so sagen. Deswegen antworten wir auch nicht nur auf Hörerfragen, sondern besprechen auch Themen, die uns bewegen und Freude machen. Zum Beispiel der Jahresrückblick über die besten Filme, Bücher und Fernsehserien, die mit dem Glauben zu tun haben. Wir wollen unsere Freude teilen und hoffen, dass das andere in ihrem Glauben bestärkt.

Was sind die nächsten Themen bei „Tischgespräche“?
Malte Detje: Als nächstes geht eine Folge über das Alte Testament online, mit dem etwas reißerischen Titel: Das Alte Testament – braucht das noch jemand oder kann das weg? Das beschäftigt manche, denn da sind so viele komische Geschichten über Gott drin. Sollte man da heute wirklich noch dran glauben und hat das noch irgendeinen Sinn für uns. Darum geht’s.

Hier geht’s zum Podcast „Tischgespräche.