Ein Plädoyer fürs Leben

In „Ach, Virgina“ schildert Michael Kumpfmüller die letzten Tage der Autorin Virgina Woolf – mit beeindruckender Sprache und trotz des Themas positiv.

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Virgina Woolf ist müde, lebensmüde. Gerade hat sie ihren letzten Roman beendet, und nun ist es Zeit für sie, ihre sterbliche Hülle zu verlassen und sich mit dem Fluss zu vereinigen. Michael Kumpfmüller zeichnet in „Ach, Virgina“ die letzten Tage der Autorin nach – düster und gleichzeitig leuchtend hell – und vor allem sprachlich beeindruckend.

Warum soll man noch weiterleben, wenn man nichts mehr zu sagen hat? Überhaupt: Wie kann man weiterleben, wenn die Schrecken des Krieges über den Köpfen schweben, wenn Bomber am Himmel unheilverkündend ihre Kreise ziehen? Virginia Woolf rang ihr Leben lang mit dem Leben, mit sich selbst, den Stimmen in ihrem Inneren, ihren Dämonen, ihrer Fantasie, sie rang um Raum für sich selbst.

Nun durchlebt sie ihre letzte Krise – und ringt mit dem Tod. Darf sie die Welt so einfach verlassen? Doch was ist dieses Leben, das dem einer Gefangenen gleicht? Sie wird genauestens beobachtet, streng umsorgt. Am Ende mag ihr Tod stehen, doch dieses Buch ist ein Plädoyer für das Leben.

Michael Kumpfmüller: Ach, Virginia.
Kiepenheuer&­Witsch 2020, 240 Seiten, 22 Euro.

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