Ein neuer Anfang

Wie frei können wir über unser Leben entscheiden? Diese Frage wirft Pascal Mercier in seinem Roman „Das Gewicht der Worte“ auf – mal spannend, mal langatmig.

Pixabay

Schreiben befreit – das trifft auf Simon Leyland unbedingt zu. Der Protagonist aus Pascal Merciers neuem Roman „Das Gewicht der Worte“ verbringt sein ganzes Leben mit Worten, mit Sprache, mit Schrift. Ein ärztlicher Irrtum wirft ihn völlig aus der Bahn, er schließt mit seinem Leben ab, um dann völlig unerwartet vor einer Fülle von Möglichkeiten zu stehen. Was macht man aus seinem Leben, wenn man es eigentlich schon für beendet erklärt hat?

Simon Leyland fängt noch einmal ganz neu an. Und während er dabei ist, sich neu zu erfinden, resümiert und erinnert er, was in seinem ersten Leben geschah und wie es zu dem Neuanfang gekommen ist. Von Kindheit an ist Leyland fasziniert von Sprachen, er wird gegen den Willen der Eltern Übersetzer und verfolgt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Mit seiner Frau, mit anderen Menschen, die seinen Weg kreuzen, hat er immer wieder ein Thema: Worte, Sprache. In den Briefen, die er seiner toten Frau schreibt, findet er nach unzähligen Übersetzungen erstmals seine eigene Sprache.

Pascal Mercier – das Pseudonym von Philosophie-Professor Peter Bieri – stellt in seinem Roman die Frage, wie frei wir über unser Leben entscheiden können, und erzählt von der Freiheit, die wir in Literatur, schreibend und lesend, finden können. Manchmal spannend, manchmal etwas zu langatmig, aber auf jeden Fall ein Buch, das nachdenklich macht.

Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte.
Hanser 2020.

Info
Das Buch können Sie hier bestellen. Außerdem finden Sie viele weitere Publikationen in der Evangelischen Bücherstube.
Telefonische Bestellhotline: 0431 / 51 97 250 oder per E-Mail: bestellservice@buecherstube-kiel.de
Die Evangelische Bücherstube gehört wie die Evangelische Zeitung zum Evangelischen Presseverband Norddeutschland.

Einen neuen Buch-Tipp veröffentlichen wir jeden Montag.