„Ein guter Tag für Oldenburg“

Etwa 500 Menschen mehrerer Religionen haben gemeinsam gegen Gewalt protestiert. Die Route der Demonstration war wohl überlegt.

Gemeinsam gegen Gewalt (v. l.): Ahmed Hazzaa vom Islamischen Kulturverein, Rabbi Jona Simon von der Jüdischen Gemeinde, Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann und Yakub Castur (DITIB, alle Arbeitskreis Religionen) sowie Pfarrer Christoph Sibbel (4. v. l.).
Gemeinsam gegen Gewalt (v. l.): Ahmed Hazzaa vom Islamischen Kulturverein, Rabbi Jona Simon von der Jüdischen Gemeinde, Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann und Yakub Castur (DITIB, alle Arbeitskreis Religionen) sowie Pfarrer Christoph Sibbel (4. v. l.).Antje Wilken

Oldenburg. Die in Oldenburg vertretenen Religionen haben am Montagabend gemeinsam gegen Gewalt und Terror demonstriert. An der Aktion beteiligten sich nach übereinstimmenden Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 500 Menschen.Die Route der Demonstration war gut überlegt: Der Zug begann an einer Moschee und führte vorbei an evangelischen und freikirchlichen Kirchen sowie der katholischen Kirche. Auch die Oldenburger Synagoge lag auf dem Weg der Demonstranten. Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann sprach von "einem guten Tag für Oldenburg".
Der Oldenburger Theologieprofessor Jürgen Heumann vom Arbeitskreis Religionen des Präventionsrats der Stadt warb bei der Abschlussrede in der evangelischen Lambertikirche für Demokratie und die strikte Trennung von Staat und Kirche. Nur in einem demokratischen Verfassungsstaat könnten die Religionen ihr Verhältnis zur Gewalt klären und – wie in Oldenburg geschehen – die Gewalt gemeinsam ächten.

"Religionen bieten Schutz"

Die demokratischen Werte böten Religionen Schutz und ermöglichten es ihnen, miteinander in Frieden zu leben und sich zu entfalten. Die Anschläge von Paris richteten sich gegen diese Werte, unterstrich Heumann. Er rief die Religionen auf, das "Gemeinsame der Menschheitsfamilie zu suchen und zu verteidigen". (epd)