Artikel teilen:

Ehemaliger rheinischer Oberkirchenrat Eberl gestorben

Der frühere Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland, Klaus Eberl, ist im Alter von 69 Jahren gestorben. „Mit seiner klugen, ausgleichenden Art zu leiten und zu handeln hat er unsere evangelische Kirche nachhaltig geprägt“, erklärte der rheinische Präses Thorsten Latzel am Mittwoch in Düsseldorf. Der frühere Leiter der Abteilung Erziehung und Bildung im Landeskirchenamt starb den Angaben zufolge am Dienstag.

Den 1955 in Bottrop geborenen Eberl hätten „hohe theologische Kompetenz, herausragendes soziales Engagement, feiner Humor und tiefe Menschlichkeit“ ausgezeichnet, unterstrich Latzel. Der Bildungsexperte habe sich stets dafür eingesetzt, dass Kinder in Kirche wie Gesellschaft gut aufwachsen könnten. Inklusion, religiöse Bildung in Kindertagesstätten und Schulen sowie eine hohe Qualität der Bildungsarbeit seien ihm besondere Anliegen gewesen.

Eberl hatte Theologie in Bonn und Wuppertal studiert und war zunächst als Pfarrer in der Kirchengemeinde Wassenberg im Kirchenkreis Jülich tätig. Nachdem er 1994 dort auch Superintendent wurde, wurde er 2007 Oberkirchenrat. Zudem war er ab 1997 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und von 2005 bis 2018 deren Vizepräses. Im Jahr 2018 war der an Parkinson erkrankte Eberl aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand getreten.

Eberl war zudem Anfang der 1990er Jahre Mitbegründer der „Initiative Pskow in der Evangelischen Kirche im Rheinland“ und bis zuletzt deren Vorsitzender. Ausgangspunkt war eine Versöhnungsreise rheinischer Christen nach Pskow zum 50. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion vom 22. Juni 1941. Den versöhnenden Worten waren zahlreiche Hilfsinitiativen gefolgt. „Uns war wichtig klarzumachen: Wir bitten nicht nur um Versöhnung, sondern versuchen auch, gemeinsam etwas für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Pskow zu tun“, hatte Eberl dazu erklärt.

„Das damals aufgebaute Heilpädagogische Zentrum in der russischen Stadt ist heute eine Tageseinrichtung für mehr als 50 geistig und schwer mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche mit Ausstrahlung auf mittlerweile zahlreiche weitere Behinderteneinrichtungen über Pskow hinaus“, erklärte die rheinische Kirche. „Eberls Engagement für die Initiative war unermüdlich.“ Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sei es ihm ein besonderes Anliegen gewesen, dass die humanitäre Arbeit dort weitergehen könne.